Rauchverbot auf Spielplätzen: Rat lehnt Volksmotion ab

Zigarettenstummel in Parkanlagen sind ein grosses Ärgernis – ein generelles Rauchverbot in Spielplatznähe löst aber das Problem nicht, sagt die Mehrheit des Stadtparlaments.
«Kippen haben auf dem Spielplatz nichts zu suchen» – so oder ähnlich wie Daniela Furter (Grüne) es formulierte, sahen es Redner aus fast allen Fraktionen. Den achtlos weggeworfenen Glimmstängeln den Kampf angesagt hatte die Gruppe Clean-up Schaffhausen mit einer Volksmotion, die gestern im Rat zur Debatte stand. Verständnis für das Anliegen war zwar reichlich vorhanden. Allein, ob ein Rauchverbot der richtige Weg sei, war hoch umstritten. Denn erstens seien Verstösse kaum kontrollierbar und noch schwieriger sanktionierbar, wie Stadtpräsident Peter Neukomm ausführte – es fehlen schlicht die Ordnungshüter, die Raucher auf frischer Tat ertappen müssten. Noch schwieriger sei in offenen Parks die Abgrenzung zwischen Spielplatz und der restlichen Anlage. Stattdessen sei die Stadt bereit, mehr Hinweistafeln anzubringen und Sensibilisierungsmassnahmen zu unterstützen.
Den Unsinn eines Verbots geisselten zahlreiche Redner. «Gilt das auch für einen Pfeifenraucher, der den Spielplatz überquert?», wollte Stephan Schlatter (FDP) wissen. Marco Planas (SP) wies darauf hin, dass es sich ohnehin mehr um ein Litteringproblem handle – und Littering sei heute schon verboten und könne gebüsst werden. «Ist es nicht einfacher, eine rauchende Person direkt darauf hinzuweisen, dass sie ihren Stummel bitte im Kübel entsorgen soll, statt auf dem Boden?», fragte sich indes Sandra Schöpfer (EDU). Das mit 21 Jahren jüngste Ratsmitglied, Shendrit Sadiku (Juso), meinte, es sei nicht angemessen, Rauchern das Rauchen im öffentlichen Raum zu verbieten. «Gerade auch wenn es sich um Eltern handelt, die mal entspannt und mit ihrem Kind in Sichtweite neben dem Spielplatz eine rauchen möchten.» (lbb)