Frühlings-Show bei winterlichem Flair

Jonas Schlagenhauf | 
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Trotz winterlich kalter Witterung fanden zahlreiche Besucherinnen und Besucher den Weg zur Frühlings-Show im Herblingertal. Bilder: Jonas Schlagenhauf

Nach zwei Jahren Zwangspause fand die Frühlings-Show im Herblingertal wieder statt. Obwohl das Wetter nicht mitspielte, machten am Wochenende über 60 Aussteller und zahlreiche Besucherinnen und Besucher das Beste daraus.

«Der April macht, was er will.» Auch wenn wir erst ein paar wenige Tage vom diesjährigen April erlebt haben, hat sich das alte Bauernsprichwort schon bewahrheitet. Sowohl am Samstag als auch am Sonntag waren die Temperaturen nur knapp über null und immer wieder fielen kleine Schneeflocken vom Himmel. Kurz gesagt; Wetter, das nicht gerade dazu einlädt, sich draussen aufzuhalten. Dennoch liessen sich zahlreiche Besucherinnen und Besucher der diesjährigen Frühlings-Show davon nicht abhalten.

Am Samstag und Sonntag zeigten über 60 Geschäfte aus der Region mit teils viel Aufwand, was sie zu bieten hatten. Den winterlichen Temperaturen zum Trotz. Damit die Besucherinnen und Besucher sich bei den Ständen aufwärmen konnten, wurden zahlreiche Feuertonnen aufgestellt und fleissig eingeheizt. Zugegeben, ein merkwürdiges Bild für eine Frühlings-Show, aber Not macht ja bekanntlich ­erfinderisch.

Frühlings-Show-Chilbi

Wie bereits in den Jahren vor der Pandemie fand die Frühlings-Show wieder im Herblingertal statt. In den letzten zwei Jahren konnte die Frühlings-Show wegen Corona jedoch nicht stattfinden. Womöglich ist das auch ein Grund, warum trotz des schlechten Wetters viele Besucherinnen und Besucher zwischen dem GVS-Areal und dem Kinepolis umherschlenderten. Für die Besucher, die lieber chauffiert wurden, fuhr der Rhyfall Express umher. Neu in diesem Jahr war eine kleine Chilbi auf dem Gummi-Roost-Areal mit Karussell, Schiessstand und einem Fahrgeschäft.

Auf dem GVS-Areal hat der Schaffhauser Bauernverband einen kleinen Streichelzoo aufgebaut. Auch wenn die beiden Kälber Elba und Amber nur selten nahe genug an den Zaun kamen, damit man sie streicheln konnte, gehörten sie zu den Lieblingen der Besucherinnen und Besucher. Sie lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den vier Eseln im benachbarten Gehege. Spätestens als die Vierergruppe dann am Sonntagnachmittag einen kleinen Spaziergang über den GVS-Platz machte, hatten die anwesenden Kinder nur noch Augen für sie.

Ganz genau angeschaut hat sich Henri die Kälber. Zusammen mit seiner Mutter Monika Kleingries schlenderte er am Sonntag durch die Frühlings-Show und machte einen Halt bei den Tieren. Das kalte Wetter sei schon unangenehm: «Es ist eher eine Winter- als eine Frühlings-Show», sagte Monika Kleingries lachend. Doch das kalte Wetter habe auch einen Vorteil: «Es ist immerhin nicht so überfüllt», sagte sie weiter. Die beiden suchten nichts Bestimmtes. «Nur ein bisschen schauen, was es so gibt. Nach zwei Jahren Pause ist es schön, wieder an solche Veranstaltungen zu gehen. Da spielt das Wetter nicht so eine entscheidende Rolle», meint Kleingries.

Highlights für Klein und Gross

Die Frühlings-Show hatte für alle Besucher etwas im Angebot. Die Highlights für die Kleinen waren die grosse Hüpfburg im Kinderparadies, das Heulabyrinth beim Regio-Puur und das Karussell bei der Chilbi. Bei den erwachsenen Besucherinnen und Besuchern standen eher die Weindegustation der GVS im Vordergrund.

Auch für die Verpflegung der Besucher war gesorgt. Zahlreiche Essensstände versorgten die Gäste mit einem breiten Angebot an Speisen. Wer keine Lust auf eine Pizza oder eine Wurst hatte, konnte sich zum Beispiel bei den Landfrauen einen Burger im frisch gemachten Kürbisbrötchen holen. Ein feines Dessert durfte dann auch nicht fehlen. Wem es nicht so schon zu kalt war, der konnte sich auch ein Softeis holen. Besucher, die sich den winterlichen Temperaturen zum Trotz eine Glace gekauft hatten, waren Diego mit seinem Vater und seinem kleinen Bruder Leo. «Sie essen bei jeder Temperatur eine Glace. Das ist normal für sie», sagt die Mutter von Leo und Diego. «Das ist Erziehungssache», ergänzt der Vater lachend, mit seiner Glace in der Hand.

«Man knüpft neue Kontakte»

Im Gespräch mit: Tomy Mändli, Verkaufsleiter Mändli AG

Herr Mändli, verkaufen Sie hier an der Frühlings-Show Ihre Produkte?

Tomy Mändli: Wir bauen hauptsächlich Wintergärten und Pools. Oft sind es individuelle Lösungen, die wir unseren Kunden anbieten. Solche Produkte verkauft man eher weniger an einer Messe. Trotzdem halte ich es für wichtig, dass wir hier sind. Man knüpft neue Kontakte, kommt ins Gespräch mit potenziellen Kunden. Das ist genauso wichtig.

Das Wetter ist heute eher winterlich. Interessieren sich die Leute bei diesem Wetter für Pools?

Die Leute sind interessiert, aber bei schlechtem Wetter kommen natürlich automatisch weniger Be­sucher. Aber wir machen das Beste draus. Die Kinder haben Spass am Gummi-Enten-Angeln in unserm Pool.

Haben Sie den Pool nur für die Gummi-Enten aufgestellt?

Eigentlich wäre das Wasser geheizt und bereit für Badegäste. Bisher ging jedoch noch niemand baden. Bei diesem Wetter wird das wohl auch so bleiben.

Was bedeutet die Show für Sie?

Wir sind immer sehr gerne hier. Wir sind bereits seit 25 Jahren dabei und gehörten damals zu den ersten Firmen an der Messe. Solche Veranstaltungen sind eine gute Möglichkeit, sich zu zeigen und Kontakte zu knüpfen.

Interview: Jonas Schlagenhauf

Grosses Kinderangebot an der Frühlings-Show

Die Frühlings-Show bietet viel für die erwachsenen Besucherinnen und Besucher, das ist klar. Gutes ­Essen, zahlreiche Autogaragen, ­welche die neusten Modelle zeigen oder regionale Geschäfte, die ihr Angebot präsentieren. Doch auch für Kinder gab es viel zu entdecken. Beim Stand der Schaffhauser Polizei konnte man sich auf den Polizeitöff setzen. Auch wenn Hannah mit ihren vier Jahren noch ein bisschen zu jung ist für einen Führerschein, hat sie das Motorrad am Sonntag begutachtet. «Die Kinder amüsieren sich super. Es ist schön, dass es hier so ein grosses Angebot für sie gibt», sagte Hannahs Mutter Jasmin Stamm. «Überall gibt es Luftballons, Gewinnspiele und natürlich das Kinder­paradies. Wir hoffen nur, dass dort die Hüpfburg nicht nass ist vom Samstag!»


Das Kinderparadies der Frühlings-Show wurde von vier ­Firmen aus der Region betreut. Hier konnten sich die kleinen Besucher richtig austoben. Für Sebastian war ganz klar die Hüpfburg das Coolste am Kinderparadies. «Man kann überall hochklettern und dann wieder ­herunterrutschen. Das hat mega Spass gemacht», sagte er. Die Burg sei zwar noch etwas feucht gewesen vom Samstag, davon habe er sich aber nicht abhalten lassen. Sein Bruder Florian haben alle Aktivitäten gleich gut gefallen. Der Rundkurs auf dem kleinen Traktor hat ihm jedoch sichtlich Spass gemacht.


Beim Bauernverband auf dem GVS-Areal konnten sich die Besucherinnen und Besucher den eigenen Apfelsaft pressen. Lena, Lars und Nils mussten schwer schuften, damit sie ein Glas von ihrem selbst gepressten Apfelsaft kosten konnten. «Der Apfelmost ist sehr süss, aber fein», sagte Lena zufrieden. (scj)

 

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