Zufrieden mit dem Weihnachtsgeschäft

Das Weihnachtsgeschäft startete dieses Jahr mit einer glücklichen Fügung: Gleich drei Anlässe fanden am Freitag, 23. November, statt. Die Weihnachtsbeleuchtung in der Altstadt erstrahlte das erste Mal, wegen des «Black Friday» durfte mit speziellen Aktionen und Rabatten gerechnet werden, und zu guter Letzt waren im Rahmen des Night Shopping viele Läden bis 22 Uhr offen. «Dieser Abend lief über die Erwartungen gut und hat viele Kunden angezogen», sagt Ernst Gründler. Auch mit den bisherigen Sonntagsverkäufen ist der Präsident der Pro City Schaffhausen zufrieden. Die Detailhändler hätten mehrheitlich gute Geschäfte gemacht. Einzig die Bilanz des Samichlausmarkts in der Unterstadt, der am selben Tag wie der erste Sonntagsverkauf am 2. Dezember stattfand, war etwas durchwachsen. Die Standbetreiber hatten aufgrund von Regenschauern und allgemeiner düsterer Stimmung etwas zu kämpfen, meint Gründler.

Mehr Rabatte als im Vorjahr

Was in der Weihnachtszeit allgemein aufgefallen ist: Im Vergleich zum Vorjahr hätten mehr Geschäfte täglich mit hohen Rabatten und Sonderaktionen geworben. Dies stimme dann aber schliesslich für die Schaffhauser Detailhändler nur für den Umsatz, finanziell lohne sich dies jedoch nicht unbedingt, glaubt Gründler.

Positiv für die Belebung der Stadt sei der erstmalig durchgeführte Schaffhauser Winterzauber auf dem Herrenacker. Neben dem Fondue-Chalet «Bockalp» gibt es dieses Jahr neu ein temporäres Eisfeld zum Schlittschuhlaufen und Eisstockschiessen, acht Street-Food-Stände sowie einen Holzpavillon mit unterschiedlichen Anlässen. Der Winterzauber wird von Gründler begrüsst: «Die Kunsteisbahn ist eine Attraktion für die Stadt und wird sehr gut genutzt.»

Die Monate November und Dezember sind für den Detailhändler Manor sehr wichtig, weshalb während dieser Zeit mehr Personal angestellt wird. Der Weihnachtsverkauf mache bis zu dreissig Prozent des gesamten Jahresumsatzes aus, erklärt ­Sofia Conraths, Mediensprecherin bei ­Manor Basel, auf Anfrage der SN. «Besonders erfolgreich sind in Schaffhausen dieses Jahr die Apple-Kopfhörer AirPods sowie die Nintendo-Switch-Konsole und Sofortbildkameras», erklärt Conraths weiter. In der Spielwarenabteilung wandern vor allem Lego, Playmobil und Gesellschaftsspiele über den Ladentisch.

Beliebte Geschenke 2018: AirPods, Lego, Sofortbildkameras, Pyjamas, Glühweingewürz und Tischsets.

Auch für Zanka Kolarski, Geschäftsführerin des Ladens Gewürzhändler zum Scharfen Sultan, ist das Weihnachtsgeschäft das wichtigste Geschäft im ganzen Jahr. Sie freut sich, dass sie eine vorläufig bessere Bilanz als im Vorjahr ziehen kann. Vor allem der Christmas Tea, ein Früchtetee mit Zimt und Nelken, sowie das Glühweingewürz seien in diesem Jahr der absolute Geschenkerenner, so Kolarski.

Im Nile, dem Modegeschäft für Frauen an der Vordergasse, zeigt sich die Geschäftsführerin Uschi Christen auch zufrieden mit dem bisherigen Weihnachtsverkauf. Vor allem der zweite offene Sonntagsverkauf am 16. Dezember habe sich sehr gelohnt. Etwas sei ihr dieses Jahr noch aufgefallen: «Viele der Frauen, die zu uns in den Laden kommen, machen sich zu Weihnachten eine kleine Freude und beschenken sich selbst», sagt Christen lachend.

Pyjamas unter dem Weihnachtsbaum

Im Laden der Schweizer Unterwäschemarke Calida am Fronwagplatz wurden während des Weihnachtsgeschäfts vor ­allem Pyjamas gut verkauft, heisst es auf Anfrage. Auch bei Tina Küenzi, eine der ­Inhaberinnen des Concept Stores Lieblings, laufen die Weihnachtsgeschäfte bis anhin gut: «Seit zwei Wochen hat der Verkauf nochmals angezogen – es ist eine stressige, aber spannende Zeit.» Die selbst illustrierten und fotografierten Karten ­sowie Tischsets aus Papier liefen sehr gut, erzählt Küenzi. Einzig die festliche Stimmung habe sie bis jetzt etwas vermisst. «Ich denke, dass die Weihnachtsstimmung vom Wetter abhängig ist – Schnee wäre da schon schön», sagt Küenzi.

Gute Stimmung dank Glühwein

Das wechselhafte, regnerische Wetter macht den beiden Betreibern, Laura Färber und Jörg Göldi, vom Glühweinstand auf dem Fronwagplatz nichts aus: «Wir sind mit Regenpelerinen und Schirmen ausgerüstet», sagt Göldi. Im vier Quadratmeter kleinen Glühwein-Hüttli versorgen die beiden zusammen mit ihrem Team die durstigen Passanten. Mit dem eigens entwickelten Glühweinrezept haben Färber und Göldi Erfolg: «Wir sind mit unserem Glühweinstand ein Treffpunkt geworden – es ist sozusagen eine ungezwungene Stehparty.» Für alle, die genug vom klassischen roten Glühwein haben, empfiehlt Göldi die Feuerzangenbowle, bestehend aus rotem oder weissem Glühwein mit einem Schuss selbst gemachtem Caramel-Rum.