Hundeverbot in Schaffhauser Altstadt

Zeno Geisseler | 
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Romeo Bettini beim Vermessen von Dackelhündin Gioia: Mit einer Schulterhöhe von knapp 20 Zentimetern fällt sie nicht unter das Rayonverbot. Bild: Zeno Geisseler

Nur noch kleine Hunde und Hunde mit Spezialbewilligung dürfen ab heute die Schaffhauser Altstadt betreten. Grosse Hunde sind zu gefährlich – und erst noch schädlich fürs Klima.

Ein Wuff-Wuff hier, ein Wau-Wau da, ein Knurr-Knurr dort: In der Schaffhauser Altstadt gehören Hunde seit Jahrhunderten zum Stadtbild. Selbst Zünfte («Rüden») wurden nach Hunden benannt. Doch mit Vierbeinern in der Altstadt ist nun Schluss. Jedenfalls für grosse: Ab heute gilt ein allgemeines Rayonverbot für Hunde mit einer Schulterhöhe ab 30 Zentimetern.

Während Dackel, Zwergspitz und West Highland Terrier also weiterhin über das Kopfsteinpflaster der Vordergasse promenieren dürfen, lautet das Kommando für Schäferhunde, Golden Retriever und erst recht für Bernhardiner und die mächtige Deutsche Dogge «Sitz, Platz, bleib!», und zwar vor den Toren der Schaffhauser Altstadt.

In der Stadt munkelt man, dass die Idee auf den früheren Stadtpräsidenten Thomas Feurer (GLP) zurückgeht. Dessen Hündin «Godeli», ein Coton de Tuleár, misst 29 Zentimeter. Inwiefern dies zutrifft, ist ungewiss, die SN haben aber bereits Akteneinsicht in die entsprechenden Protokolle verlangt.

«Eine Bedrohung»

Klar ist, dass das Verbot mehrere Gründe hat. Dies geht aus einem Beschluss des Stadtrats hervor, der vor einem Jahr im Amtsblatt publiziert wurde und ab heute Gültigkeit hat.

Zum einen seien grosse Hunde dem Sicherheitsgefühl der Menschen abträglich – sie würden von vielen Menschen als Bedrohung wahrgenommen. Weiter würden grosse Hunde auch entsprechend grosse Haufen auf dem Pflaster hinterlassen – welche leider nicht immer vorschriftsgemäss im Robidog-Behälter entsorgt werden. Dritter Grund ist das Klima: Ein grosser Hund, schreibt der Stadtrat, habe etwa die gleiche CO2-Bilanz wie ein Geländewagen, und Geländewagen seien in der Altstadt ja auch verboten. Der Stadtrat erinnert zudem daran, dass Schaffhausen als «Energiestadt Gold» ausgezeichnet worden sei. Da seien grosse Hunde schlecht fürs Image. Genau, wie auch SUV ausserhalb der Altstadt abgestellt werden müssen, müssen deshalb ab sofort grosse Hunde ausserhalb der Altstadt parkiert werden: Am Bahnhof, beim Strassenverkehrs- und Schifffahrtsamt, im Mosergarten, beim Güterhof und auf dem Munot-Parkplatz werden Zwinger aufgestellt, wo Einheimische und Besucher ihre Hunde für fünf Franken maximal zwei Stunden lassen können. Die Zwinger sind an schattigen Standorten platziert, und es gibt frisches Wasser. Der Zugang ist mit einer Chipkarte möglich, die an einem Automaten bezogen werden kann.

Wichtige Übergangsregel

Romeo Bettini, Bereichsleiter Sicherheit und öffentlicher Raum der Stadt Schaffhausen, betont, dass es Ausnahmen gibt: «Blindenführhunde und Diensthunde sind natürlich weiterhin uneingeschränkt überall zugelassen», sagt er.

Und ganz wichtig: Für bisherige einheimische Hundebesitzer gibt es eine Übergangsregel. Wer seinen grossen Hund registriert, darf ihn auch noch die nächsten zwanzig Jahre in die Altstadt mitnehmen. «Es kann ja nicht erwartet werden, dass ein Hundebesitzer, der zum Beispiel in der Altstadt wohnt, seinen Vierbeiner plötzlich weggeben muss», sagt Bettini. Aber Achtung: Diese Ausnahme gilt nur für Hunde, die bis spätestens heute Samstag angemeldet werden. Vor dem Schaffhauser Stadthaus (Krummgasse 2) wird heute von 11 bis 12 Uhr eine Registrierungsstelle eingerichtet. Die Registrierung kostet einmalig 20 Franken, Geld bitte passend bereithalten.

Kommentare (1)

Hugo Keller Sa 01.04.2017 - 08:45

Entlich tut der Stadtrat einmal etwas gegen diese Bestien und Kacker. Es sind nämmlich auch alles Ausländer (Rotweiler/Dalmadiener/Jeepdogs etz.). Jetz kann ich wider unbeschwehrt mit meinem Büseli promenieren.
Ein besorgter Bürger

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