Weichen auf Erfolg gestellt

Saskia Baumgartner | 
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Smilestones hat einen guten Start hingelegt – mit mehr Besuchern als erwartet und neuen Sponsoren. Jedoch müssen noch einige technische Kinderkrankheiten ausgemerzt werden.

Dienstag, eine Stunde vor Tür­öffnung. In der Miniaturwelt Smile­stones ist Putzen angesagt. Mehrere Mitarbeiter wischen mit feuchten Tüchern zwischen den Gleisanlagen Staub oder sind mit dem Staubsauger unterwegs. Hier und da werden einzelne Figuren neu angebracht, dort, wo welche abhanden gekommen sind. Noch hielten sich solche «Diebstähle» in Grenzen, sagt Smile­stones-Geschäftsführer René Rüedi. Würden sie überhand nehmen, müssten Sensoren eingebaut werden, die einen Alarm auslösten, wenn Besucher der Anlage zu nahe kämen. Darauf wolle man möglichst verzichten, mache den Gästen doch gerade das genaue ­Betrachten der kuriosen und witzigen Szenen – mit der Nasenspitze knapp über den Gleisanlagen – besonders viel Spass.

Viele Gäste aus der Region

Am 24. November 2018 wurde die Modelleisenbahnanlage am Neuhauser Industrieplatz eröffnet. René Rüedi zieht ein erstes positives Fazit: «Der Dezember hat unsere Erwartungen bei den Besucherzahlen übertroffen.» Über 5000 Eintritte wurden im letzten Monat verzeichnet. Vor allem rund um Weihnachten und Silvester sei viel los gewesen. «Der bislang am besten besuchte Tag war der 30. Dezember mit rund 500 Personen», so Rüedi. Normalerweise liegen die Zahlen unter der Woche zwischen 50 und 80 Personen pro Tag und am Wochenende oder an Feiertagen bei 200 bis 300 täglich.

Neben Einzeleintritten habe es seit der Eröffnung aber auch viele Gruppenveranstaltungen in der Smilestones-Anlage gegeben: Führungen für Firmen oder Vereine, Weihnachtsfeiern und Kindergeburtstage. Rüedi schätzt, dass etwa 90 Prozent aller Gäste aus der Region stammten. «Rheinfalltouristen haben sich bislang kaum hierher verirrt.» Das liege aber natürlich auch an der Jahreszeit. Mit dem Start der Rheinfallsaison im Frühling sollen vermehrt auch Touristen in die Miniaturwelt gelockt werden. Man stehe bereits in Kontakt mit Hotels, Tourismusorganisationen und Reiseunternehmen, auch aus dem Ausland. Ziel ist es unter anderem, Verträge über Kombiangebote abzuschliessen. Ein solches Angebot kann etwa der Besuch des Rheinfalls mit Bootsfahrt im Rheinfallbecken, Rhyfall-Express-Fahrt und Besuch von Smilestones sein. Gemäss Rüedi werden bereits Vertragsverhandlungen mit Anbietern aus Asien geführt. Ziel seien 6000 bis 7000 Eintritte pro Monat in der Rheinfallsaison, in der Nebensaison 3000 bis 4000.

Noch nicht alle Züge unterwegs

Derzeit sind in Neuhausen rund 130 Quadratmeter Anlagefläche zu sehen. Noch sind aber nicht alle Züge wie geplant auf der Strecke unterwegs. Und auch die sogenannten Aktionsknöpfe, mit denen die Besucher per Knopfdruck eine Gondel oder Förderbänder bedienen können, funktionieren noch nicht alle. «Wir haben noch ein paar Kinderkrankheiten», sagt Rüedi. Aktuell sind Mitarbeiter bereits dabei, den nächsten Anlagenteil zu erstellen. Im Endausbau von Smilestones sind fünf Anlagenteile respektive Welten zu sehen. Die erste Welt zeigt derzeit das Schweizer Mittelland. Teils handelt es sich um fiktive Landschaften, teils wurden reale Städte und Sehenswürdigkeiten im Massstab 1:87 dargestellt, unter anderem der Munot und der Rheinfall. Bei der nächsten Welt steht die Schweizer Bergwelt mit Eiger, Mönch und Jungfrau im Fokus. Wird diese im Herbst eröffnet, verdoppelt sich die Anlagenfläche auf rund 250 Quadratmeter. Die Besucher können die Berge dann aus zwei Etagen betrachten, weshalb in der ehemaligen Industriehalle binnen eines Jahres noch ein Balkon eingebaut werden muss. Die Besucher können den Aufbau der neuen Welt mitverfolgen. Wie beim grossen Vorbild Miniatur Wunderland in Hamburg kann man den Mitarbeitern beim Arbeiten sozusagen über die Schulter schauen. Ab Frühling sollten die Berge langsam Form annehmen, sagt Rüedi.

Finanzierung fast gesichert

Der Geschäftsführer berichtet, dass die Eröffnung der Anlage auch beim Sponsoring ­einen positiven Effekt mit sich gebracht habe. Verstärkt seien auch Interessenten auf ­Smilestones zugekommen. Die Finanzierung der Miniaturwelt wurde in zwei Etappen unterteilt. Die erste liegt bei 6,5 Millionen Franken, die zweite Etappe soll durch die Eintrittsgelder gesichert werden. Waren im vergangenen Herbst erst 4,8 der 6,5 Millionen Franken zugesagt, sind es mittlerweile 6 Millionen Franken.

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