Mordfall Stühlingen: 11 Jahre und sechs Monate Haft

Schaffhauser Nachrichten | 
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Am Tatort wurden im Februar 2016 Blumen niedergelegt. Bild: Jean-Claude Goldschmid

Der Mörder des im Februar 2016 getöteten Stühlinger Waffenhändlers wurde zu elf Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Das Tatmotiv ist weiterhin unbekannt.

von Heinz J. Huber

Der Schwarzwälder, der nach eigenem Geständnis den 88-jährigen Waffenhändler in Stühlingen getötet hat, muss elf Jahre und sechs Monate hinter Gitter. Das Schwurgericht am Landgericht Waldshut-Tiengen ahndete neben dem Totschlag auch die Brandstiftung am Tatort sowie das illegale Führen der halbautomatischen Tatwaffe, einer Walther-Pistole. Über das Urteil hinaus bleibt das Motiv des 48-Jährigen jedenfalls sein Geheimnis.

Diese ungeklärte Frage nach dem Grund für den Tod des Waffenhändlers sei "das Störende an diesem Verfahren", stellte der Kammervorsitzende Martin Hauser am Mittwoch in der Begründung des Urteils fest. "Warum fährt ein sozial integrierter Mann 100 Kilometer mit dem Auto, um einen Mann im Stil eines Profikillers umzubringen?" Das Geständnis des Angeklagten am elften Verhandlungstag habe keinen großen Aufklärungsgewinn mehr gebracht und sei auch sehr spät gekommen. Ein Geständnis am ersten Tag hätte dem Angeklagten vielleicht Jahre der Haftstrafe erspart. Das Gericht hätte in diesem Fall einen ganz erheblichen Rabatt eingeräumt, sagte Hauser in die Richtung des Verurteilten und seiner Anwälte, die direkt ankündigten, keine Rechtsmittel gegen das Urteil einzulegen.

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