Ein neuer Podcast behandelt die Schaffhauser Wirtschaftsgeschichte

Mark Liebenberg | 
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Alex Blunschi (links) und Matthias Wipf porträtieren in ihrem «Pioniercast» sechs Schaffhauser Wirtschaftspioniere. Bild: Melanie Duchene

Ihr Wirken prägt Schaffhausen bis heute: Heute startet eine neue Podcast-Reihe über Wirtschaftspioniere. Der Historiker und Publizist Matthias Wipf und der ex-Radiomann Alex Blunschi haben sich für die sechsteilige Reihe zusammengetan, die heute Mittwoch startet.

Eine berühmte Berner Rockband würde völlig anders heissen, die Brücken in New York sähen anders aus, und die Uhr des russischen Zaren wäre wohl noch immer kaputt – drei Herren aus Schaffhausen haben aber dem Weltenlauf ihren Stempel aufgedrückt: Jakob Ochsner erfand einen legendären Kübel, Othmar Ammann baute in Amerika spektakuläre Brücken und Heinrich Moser wurde zum Uhrenmacher des russischen Monarchen.

Sie und weitere Schaffhauser Pioniere haben sich der Historiker und Publizist Matthias Wipf und der ex-Radiomann und seit Kurzem selbständige Kommunikationsberater Alex Blunschi vorgeknöpft: In ihrem «Pioniercast» porträtieren die beiden auch als gefragte Moderatoren tätigen Schaffhauser sechs Wirtschaftspioniere.

«Das Ziel ist, Geschichte zu erzählen mit Geschichten», sagt Blunschi in der Sendung «Hüt im Gschpröch» des Schaffhauser Fernsehens.  Wipf ergänzt: «Und wenn man es mit einem guten Freund zusammen machen kann dann umso besser. Wir reden schon seit Jahren davon.»

Matthias Wipf und Alex Blunschi sprechen im «Hüt im Gschpröch» über ihr neues Projekt.

Heute stertet die Reihe mit dem Oberhallauer Jakob Ochsner, in den kommenden Wochen sind dann berühmte Personen dran, Heinrich Moser, Johann Conrad Fischer – aber auch weniger geläufige Namen wie Friedrich Peyer im Hof oder Johannes Rauschenbach. «Lokalgeschichte muss nicht staubtrocken sein», sagt Wipf.

Die Idee berühmte Firmengründer zu thematisieren, sei ihm gekommen, als er in letzter Zeit mehrere Firmengeschichten verfasste – etwa zu runden Jubiläen von Unternehmen. «Ich beobachte, dass sich die Leute immer mehr interessieren dafür, was vor der eigenen Haustüre geschieht und geschah.»

Die Reihe ist ein Anfang. «Wir sind offen für weitere Ideen, man könnte auch Dorforiginale oder Kulturschaffende porträtieren», sagt Blunschi. Das Duo hätte gern auch mindestens eine Frau in der Reihe gehabt. «Leider sind wir wirklich nicht fündig geworden», so Wipf.

Dauer der Folgen: 15 Minuten

Da beide Podcaster beruflich stark eingespannt sind, hat sich das Format geradezu angeboten – ein Podcast ist technisch relativ schnell aufgezeichnet, im Gegensatz zu einem Schriftgut oder einem Videoformat. «Es war spannend, uns auch an dieses eher neue Format heranzuwagen» sagt Wipf. Die 15-Minuten-Podcasts kann man beim Sport, beim Staubsaugen oder während einer Zugfahrt relativ einfach konsumieren.

«Vielleicht erreichen wir dadurch auch Menschen, die nie ein Buch lesen würden» sagt Wipf.  Der «Pioniercast» ist als Dialog aufgebaut, sagen die Macher. «Uns war wichtig, kein Laber-Podcast zu sein, wo irgendwelche Leute durcheinanderreden», sagt Blunschi. Andererseits sollte es kein Interview mit einem Regionalhistoriker sein. «Ich glaube, indem wir im Dialog bleiben und uns Anekdoten erzählen bleibt das lebendig», so Blunschi.

Die erste Folge des «Pioniercasts» ist ab heute auf allen einschlägigen Plattformen wie Apple und Spotify abhörbar. Oder man findet ihn, indem man in einer Suchmaschine einfach «Wipf und Blunschi» eingibt. Wöchentlich gibt es dann eine neue Folge. Ab 7. April wird zudem Radio Munot die bereits veröffentlichten Folgen ausstrahlen. Mit an Bord sind die Wirtschaftsförderung, Georg Fischer und GVS als Sponsoren.

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