Schaffhausen ist das Schweizer Zeckenparadies: Diese Viren und Bakterien verbreiten die Blutsauger

In einer grossangelegten Studie untersuchten Forschende der Universität Zürich die Häufigkeit von Krankheitserregern in Zecken systematisch. Auf der Liste der untersuchten Kantone steht Schaffhausen ganz oben auf der Liste mit den meisten eingesammelten Zecken.
Aus aktuellem Anlass haben wir in unserem Archiv gekramt und diesen Artikel für Sie neu aufbereitet. Wir wünschen interessante Lektüre!
von Jonas Schlagenhauf
Während zwei Jahren war ein Team der Universität Zürich in zehn Schweizer Kantonen als Zeckenfänger unterwegs. Mit einem grossen weissen Tuch durchstreifen sie Wälder und Parks in Herbst und Frühling. Ihr Ziel war es, möglichst viele Zecken einzufangen und später auf Krankheitserreger zu untersuchen.

Der Befund: Schweizer Zecken sind gefährlicher als bisher angenommen. Forschende haben in fast jeder Zecke Viren oder Bakterien gefunden. Darunter auch das erst vor wenigen Jahren entdeckte Alongshan-Virus (ALSV).
«Fast jede Zecke kann einen also potenziell krank machen», sagte der an der Studie beteiligte Virologe Cornel Fraefel von der Universität Zürich (UZH) gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «In vielen Zecken haben wir mehrere Krankheitserreger gleichzeitig gefunden.»
In der Studie extrahierten die Forscher RNA und DNA aus über 10'000 Zecken und suchten darin nach Krankheitserregern. Zusätzlich wurden die Zecken mittels PCR auf verschiedene Bakterien getestet. Die Resultate der Studie wurden am Montag im Fachblatt «Plos One» veröffentlicht.
Ein interessanter Befund der Studie: Bei den zehn untersuchten Kantonen wurden in Schaffhausen am meisten Zecken eingesammelt.
