Das Rosenberg-Schulhaus hat einen neuen Schulleiter

Alfred Wüger | 
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Christian Schenk am ersten Tag in der Öffentlichkeit als neuer Schulleiter des Rosenberg-Schulhauses in Neuhausen am Rheinfall. Bild: Melanie Duchene

Nicht nur die Erstklässlerinnen und Erstklässler hatten gestern im Rosenberg-Schulhaus in Neuhausen ihren grossen Tag, sondern auch der neue Schulleiter Christian Schenk. Der 39-jährige Nachfolger von Stefan Balduzzi trat zum ersten Mal offiziell in Erscheinung.

In seiner Ansprache an die Schülerinnen und Schüler kurz nach 10 Uhr, am Ende der grossen Pause, wechselte Christian Schenk, der neue Schulleiter im Neuhauser Rosenberg-Schulhaus, für ein paar Sätze, «für den emotionalen Teil», wie er sagte, in die Mundart. Um zu bekennen, dass es ihm fast wie den Erstklässlern gegangen sei am Vorabend. Er sei im Bett gelegen und habe sich gefragt, ob er alles parat habe für den grossen Tag. Nun, es lief alles wie am Schnürchen.

Ein gelernter Sozialpädagoge

Schon am Morgen um acht war Christian Schenk bereit, um dem Reporter ein paar Fragen zu beantworten. Er habe vor zwei Wochen angefangen, sagte der neue Schulleiter der Primarschule, er teile glücklicherweise das Büro mit Markus Marti, dem Schulleiter der Sekundarschule, sodass der Anfang nicht allzu einsam gewesen sei. «Und es kamen immer wieder Lehrpersonen, um etwas vorzubereiten.» Christian Schenk ist jetzt zwar Schulleiter, aber im Gegensatz zu seinem Vorgänger Stefan Balduzzi, der das Amt 16 Jahre lang innegehabt hatte, ist Christian Schenk kein Lehrer, sondern gelernter Sozialpädagoge, ein Quereinsteiger also. Nach seiner Ausbildung arbeitete er bei der Arbeitsintegration mit Sozialhilfeempfängern. Ab 2013 war er bei der Kinder- und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb) Schaffhausen tätig und wechselte im Dezember 2020 in den Kinder- und Jugenddienst beim Kanton Schaffhausen und war ausserdem Berater von Gemeinden in Sachen Kinder- und Jugendförderung. Um sich für die neue Schulleiterstelle zu ertüchtigen, absolvierte Christian Schenk eine Weiterbildung an der Pädagogischen Hochschule Zürich.

«Ich will hier nicht mehr weg»

Christian Schenk hat Respekt vor seiner neuen Ausgabe. «Hätte mich mein Vorgänger nicht angefragt, ob ich sein Nachfolger werden wolle, dann hätte ich mich wohl nicht um diese Stelle beworben», sagt er. Als Familienvater ist es ihm wichtig, Zeit für Frau und Kinder zu haben. Sein Pensum beträgt denn auch 81 Prozent: «Der Mittwoch ist mein Vatertag.»

Aufgewachsen ist Christian Schenk mit einer Schwester und einem Bruder in St. Gallen. Er arbeitete in Bülach, und dann zog es ihn, wie seine Geschwister auch, in die Heimatregion des Vaters, in den Kanton Schaffhausen. Das war vor 16 Jahren, und seit sechs Jahren wohnt Christian Schenk nun in Neuhausen. «Ich will hier nicht mehr weg.» Er hat sich aktiv als Fussballer betätigt und engagiert sich noch immer im Vorstand des Arbeits- und Kulturraums Triangolo. «Viel Freizeit bleibt mir daneben nicht mehr», sagt er und fügt hinzu: «Ein-, zweimal im Jahr gönne ich mir eine Wanderung ganz allein, um den Kopf zu verlüften.»

«Ich strebe einen Führungsstil der Empathie und der Kollegialität an.»

Christian Schenk, neuer Schulleiter im Rosenberg-Schulhaus, Neuhausen am Rheinfall​​

Noch ist es für Christian Schenk zu früh, um als Schulleiter konkrete Ziele, Veränderungen gar zu formulieren. «Das erste Jahr wird für mich ein Einarbeitungsjahr sein», sagt er. «Stefan Balduzzi hat es in Absprache mit mir weitgehend geplant, und ich möchte mich jetzt einlesen, die Prozesse verstehen, die im Hintergrund ablaufen.» Was die Kommunikation mit Behörden angehe, Budgetfragen und Weiteres, da könne er auf seine Erfahrung und auf ein Netzwerk von seiner früheren Tätigkeit her zurückgreifen. «Aber die praktischen Dinge der Schule – zum Beispiel: Wie schreibe ich einen Stundenplan? Wie organisiere ich schnell eine Vertretung für eine Lehrperson? – sind für mich neu.» Er sei indes vom bestehenden Team aus rund 40 Lehrkräften gut aufgenommen worden und erfahre viel Hilfe. Und sein Führungsstil? «Ich strebe einen Stil der Empathie und der Kollegialität an», sagt Christian Schenk, und an wessen Vorbild er sich dabei orientiert, wird klar, wenn er erwähnt, dass sein ältester Sohn ins Rosenberg-Schulhaus ging. «Ich habe Stefan Balduzzi selber als Schulleiter erlebt.» Und der Neue gibt auch unumwunden zu, dass er in grosse Fussstapfen trete. Nun denn, Christian Schenk wird dieses Jahr erst 40. Er kann also gut und gerne ein Vierteljahrhundert im Amt bleiben und eine ganze Ära prägen.

 

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