Iryna Vanda führt Urkainische Geflüchtete durch die Region

Lina Türkoglu-Schepler | 
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Die meistgebuchte Exkursion war «Stadt Schaffhausen – typisch und einzigartig» und wurde insgesamt fünf Mal durchgeführt. Bild: SN-Archiv

Von Juli bis Oktober lud der Regionale Naturpark Schaffhausen unter der Überschrift «Unterwegs im Naturpark» Ukrainerinnen und Ukrainer sowie alle Interessierten zu Exkursionen im Naturpark ein.

Das Projekt «Unterwegs im Naturpark» ermöglichte 266 Geflüchteten aus der Ukraine, die Region besser kennenzulernen und sich zu vernetzen. Die Projektmitarbeiterin Iryna Vanda, die selbst Anfang des Jahres aus der Ukraine nach Schaffhausen kam, führte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch unterschiedliche Gebiete im Naturpark, wie der Regionale Naturpark in einer Medienmitteilung schreibt.

Einblick in die regionale Kultur und Natur

Iryna Vanda eignete sich innerhalb kürzester Zeit unter Einbezug lokaler Expertinnen und Experten fundiertes Wissen über Region und Kultur an und arbeitete insgesamt zehn verschiedene Exkursionen aus. Wie der Regionale Naturpark schreibt, konnten die Teilnehmenden an 24 Terminen verschiedene Führungen besuchen. Die meistgebuchte Exkursion war «Stadt Schaffhausen – typisch und einzigartig» und wurde insgesamt fünf Mal durchgeführt. Dicht dahinter folgt dicht die Exkursion «Zeitreise in die Vergangenheit» in Thayngen mit ebenfalls fünf Durchführungen – einmal auch in Zusammenarbeit mit dem Verein «Steinzeit aktiv», der das Programm zusätzlich mit Steinzeit- Aktivitäten wie Mehl mahlen und Bogenschiessen ergänzte. Auch kleinere Gemeinden durften sich über die ukrainischen Besucherinnen und Besucher freuen: In Wilchingen, Osterfingen, Trasadingen, Hallau und Jestetten gab es zahlreiche Einblicke in die Schaffhauser Kultur und Natur.

Flucht aus dem Alltag

Insgesamt waren 107 Familien involviert, die grösstenteils aus dem Kanton Schaffhausen stammen. Es nahmen 13% aller ukrainischer Geflüchteten mit dem Status S des Kantons an mindestens einem Angebot des Naturparks teil. Eine Teilnehmerin, die ursprünglich aus der Region Saporischschja stammt, ist die in Schaffhausen wohnhafte Anna Abbasova. Sie nahm an insgesamt vier Exkursionen teil. «Es war unglaublich interessant, etwas über die Geschichte von Schaffhausen zu erfahren, den Aussichtsturm auf dem Randen zu besteigen und die wunderschön geführten und gepflegten Weinberge zu sehen», lässt sich Abbasova in der Medienmitteilung zitieren. 

Weiter schätzten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das eindrückliche Kesslerloch und die Pfahlbausiedlungen, die idyllische Landschaft in Osterfingen, der Blick von Schleitheimer Randenturm und den Munot. Tetyana Yeliseeva besuchte unter anderem den Stadtrundgang in Schaffhausen. «Ich habe immer wieder an Exkursionen teilgenommen. Jede von ihnen ist eine Brücke in die Ukraine. Als ich zum Munot ging, erinnerte ich mich, wie mein Bruder und ich letztes Jahr bei Ausflügen in der Ukraine die Treppe zum Zmijevi valy hinaufgestiegen waren. Es war nicht einfach, aber spannend, so wie es heute ist. Jeder der Ausflüge ist eine kleine Flucht aus den Strapazen des Alltags», lässt sich Yeliseeva in der Medienmitteilung zitieren.

Projektmitarbeiterin Iryna Vanda reflektiert die vergangenen Monate folgendermassen: «Das Projekt «Unterwegs im Naturpark» war ein Beitrag zur Integration vieler Menschen in eine neue Umgebung sowohl für mich, als auch für die Teilnehmenden. Der Vergleich zwischen der ukrainischen und der schweizerischen Natur, den Siedlungen, der Geschichte und der Kultur ist der notwendige Weg, um die Unterschiede zu verstehen.»

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