Warm, sehr sonnig mit ausgeprägten Trockenperioden

Elf Monate des vergangen Jahres 2020 waren wärmer als im Durchschnitt, zudem gab es etwas über 300 Sonnenstunden mehr als normal. Ein grosser Mangel an Niederschlag zeigte sich vor allem im Frühling.
von Andreas Uehlinger
Im Vergleich zum langjährigen Mittelwert ist auch das vergangenen Jahr wieder deutlich zu warm in Erscheinung getreten. Zu Jahresbeginn war es das Winterende, das sich wenig winterlich präsentierte, indem der Februar als der wärmste in der 50-jährigen Neuhauser Messreihe registriert wurde.
Im Frühling dominierten vorsommerliche Temperaturen vor allem den April; was aber nicht ausschloss, dass zeitweise Frostgefahr aufkam, so während der «Eisheiligen» vom 12. bis 15. Mai. Normaler Temperaturverlauf bestimmte den Sommeranfang. Eine eigentliche Hitzewelle mit bis zu 35 Grad beendete den Juli. Eine länger andauernde folgte im August und machte den Monat zum wärmsten des Jahres.
Der Herbst glich zunächst einer Fortsetzung des Sommers mit Temperaturen von zeitweise bis zu 30 Grad. Im Oktober folgte eine Zäsur zu Wechselhaftigkeit und kalten Nächten mit Reif. Im November lagen die Temperaturen bereits wieder über dem langjährigen Mittel.
Eine gravierende Trockenperiode mit austrocknenden Bächen im April wiederholte sich zum Herbstanfang.
Ein ausgeprägtes Merkmal des vergangenen Jahres war das Niederschlagsdefizit. Die Jahressumme 2020 beträgt 780 Millimeter und erreicht damit nur 86 Prozent des langjährigen Mittels. Das jahreszeitliche Defizit war im Frühling, zur Hauptwachstumszeit, am grössten. Eine gravierende Trockenperiode mit austrocknenden Bächen im April wiederholte sich zum Herbstanfang.
Das Jahr wird auch als überaus sonnig in Erinnerung bleiben und bestätigt gemäss Meteo Schweiz einen Trend zu mehr Sonnenschein auf der Alpennordseite.
Pflanzenbeobachtungen sind ein wichtiger Indikator bei der Klimabeurteilung. An landesweit 160 Stationen werden die Wachstumsphasen zahlreicher Arten beobachtet und im Auftrag von Meteo Schweiz als Daten registriert. Im Frühling ist hauptsächlich der Temperaturverlauf wachstumsbestimmend.