Frühling 2017 – zu warm und sehr sonnig

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Symbolbild

Wie in den meisten Jahren seit 1990 – auch in diesem Frühling erwachte die Vegetation früh. Der Wärmeüberschuss von rund drei Grad und die vielen Sonnenstunden zeigten also ihre Wirkung.

von Andreas Uehlinger

Der diesjährige Frühling, März bis Mai, verzeichnete nach den aktuellen Messungen einen Temperaturüberschuss von rund drei Grad auf den Mittelwert von 1961 bis 1990. Der jahreszeitliche Übergang erfolgte sozusagen nahtlos, indem schon der letzte Wintermonat zum Teil frühlingshafte Verhältnisse aufzuweisen hatte, die sich im März fortsetzten. Zeitweise, vor allem am Monatsende, wurde vorsommerliche Wärme gemessen, die in der ersten Hälfte des April noch zulegte. In diesem Zeitraum wurde ein Wärmeüberschuss von vier Grad registriert. Der weitere Verlauf gestaltete sich diametral anders unter teilweise winterlichen Verhältnissen. In nächtlichen Aufhellungen bildete sich Frost, der bei der fortgeschrittenen Vegetationsentwicklung grosse Schäden verursachte. Fast sommerliche Verhältnisse, auch während der «Eisheiligen» ohne Kälterückfälle, bestimmten das Maiwetter. Mehrmals wurden Tageshöchstwerte von über 25 Grad registriert, dazu ein erster Hitzetag am Monatsende.

Viel Regen Ende April

Selten stimmen aktuelle Resultate mit langjährigen Mittelwerten gänzlich überein wie dies 2017 für einmal der Fall war: Die jahreszeitliche Niederschlagssumme von 205 Millimeter entspricht dem Normal 1961–1990 (202 Millimeter). Nach dem durchschnittlichen März brachte die zweite Aprilhälfte grosse Wassermengen. Rund ein Viertel der Monatssumme fiel in der Nacht vom 25. auf den 26. April, zum Teil mit Schnee vermischt. Am Höhepunkt des Frühlings, Anfang Mai, dominierte zunächst Unbeständigkeit mit häufigen Niederschlägen. Ein heftiges Gewitter am 14. Mai beendete den feuchten Monatsabschnitt. Darnach zeigte sich wiederum die Gegensätzlichkeit im diesjährigen Frühlingswetter. Trockenheit nahm überhand auch infolge von Nordostwind und zahlreichen Sonnenstunden.

Mit total 548 Stunden liegt die Sonnenscheindauer im diesjährigen Frühling knapp unter einem durchschnittlichen Schaffhauser Sommerwert (567 Stunden). Die grössten Überschüsse wurden am Übergang vom Winter in den Frühling, im zweiten Märzdrittel, registriert.

Wärme und Licht

Zusammen mit den hohen Temperaturen bewirkte das grosse Lichtangebot einen frühen Vegetationsbeginn, was die in der ganzen Schweiz erhobenen Beobachtungen bei Wild- und Kulturpflanzen bestätigen. Seit 1951 durch Fachleute nach einheitlichen Vorgaben durchgeführt, leisten sie einen wichtigen Beitrag zu einer objektiven Klimabeurteilung.

In dem von MeteoSchweiz erstellten Frühlingsindex werden die phänologischen Phasen eines Jahres zusammengefasst, die von Januar bis Mai auftreten. Auch die Beobachtungen aus unserer Region sind darin integriert.

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