Kantonale Kriminalstatistik: 427 Delikte weniger

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Weniger Gewaltdelikte, weniger jugendliche Täter, aber mehr Vermögensdelikte: Die wichtigsten Zahlen der Schaffhauser Kriminalstatistik in sechs Bildern.

Rund 81'300 Einwohner hat der Kanton Schaffhausen - 4891 Straftaten wurden im vergangenen Jahr registriert. Durchschnittlich gerechnet würde so theoretisch auf jeden 16. Einwohner des Kantons eine Straftat entfallen. Doch ganz so präsentiert sich die Kriminalstatistik 2018 natürlich nicht. Was man aber mit Sicherheit sagen kann: Gesamthaft hat die Anzahl der Delikte im Kanton Schaffhausen abgenommen - und zwar um 8%. 2017 waren 5318 Straftaten zu verzeichnen. Im Berichtsjahr 2018 wurden im Bereich des Strafgesetzbuches (StGB) 3770 Straftaten registriert, was einer Abnahme zum Vorjahr um 1% entspricht. Dazu kommen 710 Straftaten gegen das Betäubungsmittelgesetz (BetmG) (-36%) und 411 Straftaten gegen das Ausländergesetz (AuG) (+3%). Zusätzlich sind im Jahre 2018 21 Ordnungsbussen im Bereich des Betäubungsmittelgesetzes (Konsum und Besitz) ausgestellt worden. Von diesen Personen mussten 10 anschliessend verzeigt werden, weil die Busse nicht bezahlt worden ist. Gesamthaft sind damit 731 Delikte im Betäubungsmittelbereich bearbeitet worden.

Die beiden schwerwiegendsten Deliktsbereiche im StGB betreffen die Gewaltdelikte und die Vermögensdelikte. In der ersten Gruppe ist eine Abnahme um 10% (von 501 auf 453 Fälle) und in der zweiten Gruppe eine Zunahme von 3% zu verzeichnen (von 1929 auf 1996). Bei den angewandten schweren Gewaltdelikten – dazu werden Tötungsdelikte, schwere Körperverletzungen, Vergewaltigungen und qualifizierte Raubdelikte gezählt – ist eine Abnahme von 36 auf 25 Fälle zu verzeichnen (-31%). Im Bereich der angewandten minderschweren Gewalt (einfache Körperverletzungen, Tätlichkeiten, Raufhandel, Angriff, Raub, Nötigung, Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte) ist eine Abnahme um 11% von 358 auf 318 Fälle zu verzeichnen. Die angedrohte minderschwere Gewalt (Drohungen, Erpressungen) hat um 3% zugenommen. Absolut ausgedrückt heisst das: 107 Fälle im Jahr 2017 und 110 Fälle im Jahr 2018.

Mehr Vermögensdelikte

Der Bereich der Vermögensdelikte verzeichnet eine Zunahme um 3%: von 1929 Fällen im Jahr 2017 auf 1996 Straftaten im vergangenen Jahr. Nach letztjähriger Zunahme war vergangenes Jahr bei den Einbruchdiebstählen eine grosse Abnahme zu verzeichnen. Diese sind von 250 auf 173 Fälle gesunken (-31%).

Im Sektor der Betäubungsmitteldelikte sind die Zahlen unterschiedlich. Anbau und Herstellung haben von 24 auf 27 Fälle zugenommen. Beim Handel war eine Zunahme von 9% festzustellen. Im Bereich der Betäubungsmitteldelinquenz ist fest zu halten, dass es sich dabei um sogenannte «Kontrolldelikte» handelt. Das heisst, je mehr «kontrolliert», sprich ermittelt, wird, desto mehr Fälle werden aufgezeigt. Im Berichtsjahr wurden 54% der strafbaren Handlungen nach StGB und 49% der strafbaren Handlungen nach BetmG von ausländischen Staatsangehörigen begangen. Der Anteil von Beschuldigten unter 18 Jahren beträgt bei gesamthaft 1768 tatverdächtigen Personen 8% (146 Personen) und ist damit erneut gesunken. Von den 1768 tatverdächtigen Personen waren 338 oder 19% weiblichen Geschlechts.

Aufklärungsquote über Schweizer Durchschnitt

Im vergangenen Jahr wurden im Bereich des Strafgesetzbuches 52% der angezeigten Delikte aufgeklärt (CH: 38%). Bei den Gewaltdelikten beträgt die Aufklärungsquote 87% (CH: 86%) und bei den Vermögensdelikten 29% (CH: 24%). Der grosse Unterschied in diesen beiden Deliktsbereichen liegt darin begründet, dass es sich bei Gewaltdelikten oftmals um Beziehungsdelikte handelt - das heisst: Täter und Opfer kennen sich. Bei den Vermögensdelikten (insbesondere Diebstähle und Sachbeschädigungen) ist dies weniger der Fall, weshalb diese Aufklärungsquote deutlich geringer ist.

Chef der Kriminalpolizei, Philipp Maier, spricht im Interview mit Radio Munot über die Kriminalstatistik 2018

Alle Hintergründe zur Kriminalstatistik 2018 gibt's in der morgigen Print-Ausgabe der «Schaffhauser Nachrichten»

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