Ampel an der Bachstrasse: Klare Verhältnisse gewünscht

Alfred Wüger | 
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Noch wird an der Bachstrasse gebaut, noch ist die Ampel am Fussgängerstreifen auf Rot-Grün-Intervalle geschaltet. Ob nach Abschluss der Bauarbeiten wieder auf eine permanente Gelb-Blink-Schaltung umgestellt wird, ist noch offen. Bild: Michael Kessler

Bei Grün gehen, bei Rot stehen, und alles ist klar. Für das Beibehalten dieser Regelung beim Fussgängerstreifen am Scalaplatz macht sich mit anderen der TCS stark.

Noch bis Ende Oktober dauern die Arbeiten an der Bachstrasse, und mindestens so lange wird die Ampel am Fussgängerstreifen beim Scalaplatz feste Rot-Grün-Phasen anzeigen. Das heisst, die Fussgänger müssen an der roten Ampel einen Knopf drücken, nach 20 Sekunden wechselt sie auf Grün, und die Strasse kann dann sicher überquert werden.

Dafür, dass das auch nach dem Abschluss der Bauarbeiten so bleibt, setzt sich Heinz Wipf ein. Er arbeitet bei der Verkehrspolizei, und ihm ist aufgefallen, dass mit der Rot-Grün-Schaltung der Verkehrsfluss viel besser ist als mit dem üblicherweise an dieser Ampel anzutreffenden gelben Blinken. «Wenn die Ampel gelb blinkt», sagt er, «und ich allein auf den Fussgängerstreifen zugehe, und wenn dann ein 28-Tonner abbremsen muss wegen wir, weil ich ja Vortritt habe, dann habe ich ein ungutes Gefühl.»

Heinz Wipf ist nicht der Einzige, der an dieser Stelle lieber eine eindeutige Rot-Grün-Schaltung hätte. Er startete nämlich auf Facebook eine Umfrage, und in kürzester Zeit hatte er über 200 Rückmeldungen. «Und von denen plädieren 90 Prozent für die Rot-Grün-Schaltung. Weil dadurch das Überqueren der Strasse sicherer und der Verkehrsfluss besser ist.»

Dieses Umfrageresultat rief den Präsidenten des TCS Schaffhausen, Hans Werner Iselin, auf den Plan. Er sagt: «1991 hat man die Gelb-Blink-Schaltung eingeführt nach der Eröffnung vom Fäsenstaub- und Kohlfirsttunnel, weil dadurch der Verkehr auf der Bachstrasse abnahm.» Aber der Verkehr habe inzwischen längst wieder zugenommen, sodass eine Gelb-Blink-Schaltung nicht mehr gerechtfertigt sei. «Wenn Touristen in grosser Zahl die Strassen überqueren wollen, dann stauen sich die Autos, weil die Menschen nicht zügig, sondern tröpfchenweise die Strasse überqueren.» Auch würden Velofahrer über den Fussgängerstreifen fahren. «Die haben zwar keinen Vortritt, aber das weiss niemand. Vortritt haben sie nur, wenn sie das Velo schieben. Es ist einfach gefährlich.»

Nicht zuletzt auch deshalb, weil die Fussgänger, wenn die Ampel lediglich blinke, oft sozusagen ungebremst auf den Fussgängerstreifen zu- und auf die Strasse hinauslaufen würden. Ausserdem denkt der TCS-Präsident in die Zukunft, wenn er sagt: «Ich könnte mir vorstellen, dass auch die Ampelanlage beim Bachschulhaus wieder auf Rot-Grün-Schaltung umgestellt würde», oder sich gar eine neue Ampelanlage am Freien Platz wünscht. «Dort staut sich der Verkehr ja manchmal bis auf die Kreuzung am Brückenkopf.»

Iselin hat denn auch Mitstreiter in sein Boot geholt, etwa den Ehrenpräsidenten des Automobilclubs der Schweiz, Robert Hauser, und er ist bei den Grossstadträten Stephan Schlatter (FDP) und Edgar Zehnder (SVP) vorstellig geworden sowie bei der zuständigen Stadträtin Katrin Bernath (GLP). Sie sagt: «Die Frage ist bei uns ein Thema, das wir in verschiedenen Fachgruppen und mit den Verkehrsverbänden diskutiert haben. Wir sind nun dabei, die Vor- und Nachteile der verschiedenen Schaltungen abzuklären, und werden rechtzeitig vor Abschluss der Bauarbeiten entscheiden.» Ein Argument, das Katrin Bernath gegen eine permanente Rot-Grün-Schaltung ins Feld führt, ist: «Die Altstadt wird durch die Bachstrasse zerschnitten. Als die Gelb-Blink-Anlage eingeführt wurde, wollte man die Verbindung zur Unterstadt betonen.»

«Wenn die Intervalle zwischen Rot und Grün so kurz sind wie jetzt, ist das für die Unterstadt kein Nachteil.»

Thomas Peter, Präsident Interessengemeinschaft Untere Stadt

Für Thomas Peter, den Präsidenten der IG Untere Stadt, ist diese Argumentation nicht mehr stichhaltig. «Wenn die Intervalle zwischen Rot und Grün derart kurz sind wie jetzt, dann erwächst der Unterstadt daraus kein Nachteil. Wie es jetzt ist, scheint der Übergang sicherer zu sein, und es läuft sehr gut.»

 

Das Lichtsignal an Scala-Platz sorgt für viel Diskussionen. Wir haben uns auf der Strasse umgehört und die Passanten nach ihren Meinungen gefragt. 

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