Grösste Schweizer Lidl-Filiale steht neu in Schaffhausen

Tito Valchera | 
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Viel Andrang herrschte am Eröffnungstag der Schaffhauser Lidl-Filiale in Herblingen. Die Kunden begegneten einem Sortiment mit vielen Schweizer Produkten und Tagesaktionen. Bild: Bruno Bührer

Neue Konkurrenz für die Detailhändler in Herblingen: Lidl Schweiz hat am Majorenacker einen modernen Laden mit 1400 Quadratmetern Verkaufsfläche eröffnet.

Wer aus Schaffhausen in den Lidl einkaufen gehen möchte, muss nicht mehr nach Deutschland oder Winterthur fahren. Am Majorenacker 16 in Herblingen, in der Nähe von Aldi, Landi und dem Herblinger Einkaufszentrum, hat gestern die grösste Lidl-Filiale der Schweiz geöffnet. Die 113. Filiale im Land hat eine Verkaufsfläche von 1400 Quadratmetern.

Am Eröffnungstag war es schwierig, einen Parkplatz zu finden. Neben den Autos waren vor der Filiale mehrere Essenstände sowie ein Glücksrad aufgestellt worden. «Wir hatten einen grossen Andrang am Morgen», sagte Filialleiterin Burbuqe Rrudhani. Die Eröffnung sei sehr erfolgreich gewesen. Die Kunden hätten sich richtig gefreut.

Breite Gänge und viel Licht

Im hell erleuchteten Eingangsbereich fällt eine grosse Bildfolie der Schaffhauser Altstadt mit dem Munot auf – mit drei Öffnungen, um darin Verpackungen, Flaschen und Batterien ihrem Recycling zuzuführen. Im Laden selber warteten auf die interessierten Besucher verschiedene Sonderaktionen, aber auch Brot-, Wein- und Fleischdegustationen. Die Kunden griffen beherzt zu.

Anders als in zahlreichen anderen Lidl-Filialen kann man sich am Majo­renacker mit genügend Platz zwischen den einzelnen Regalen bewegen. Die Schaffhauser Filiale gehört denn auch zu den sogenannten Future Stores von Lidl (siehe unten). Dieses neue Konzept soll den zukünftigen Lidl-Standard bilden. Abheben vom Bisherigen soll es sich nicht nur durch das grosszügigere Ladeninnere, sondern auch durch einen verbesserten Energieverbrauch. In Herblingen befindet sich zudem eine kostenlose E-Tankstelle auf dem Gelände. Am Eröffnungstag blieb sie aber noch weitgehend unbenutzt.

 

In Herblingen wurde gestern die 113. und zugleich grösste Filiale von Lidl Schweiz eröffnet. Es handelt sich dabei um einen so genannten Future Store. Wieso der Schaffhauser Standort bei Lidl Schweiz als Vorbild dient, sagt Tobias Eggli (35), der für die Deutschweiz verantwortliche Expansionsmanager.

Herr Eggli, es gibt Lidl-Filialen in Gailingen und Gottmadingen. Warum braucht es auch eine in Schaffhausen?

Tobias Eggli: Wir sind vom Standort Schaffhausen überzeugt. Wir glauben, dass unsere günstigen Preise der Grund sind, nicht ins Ausland einkaufen zu gehen. Unser Sortiment ist ­anders als dasjenige der Mitbewerber ennet der Grenze, denn es beinhaltet viele Schweizer Produkte. Wir wollen dazu beitragen, dass der Einkaufstourismus abnimmt. Wir haben auch hohe Erwartungen an diese Filiale.

Wieso haben Sie gerade in Schaffhausen die grösste Schweizer Filiale mit 1400 Quadratmetern Verkaufs­fläche gebaut?

Ganz einfach: Wir hatten einen idealen Zuschnitt des Grundstücks und der Erschliessung. Eine so grosse Filiale vereinfacht auch die Bewirtschaftung der Produkte und bietet dem Kunden Platz zum Einkaufen. Alle Schweizer Standard-Lidl-Filialen sollen zukünftig wie der Schaffhauser Future Store aussehen. Er ist somit ein Vorzeigemodell.

Was macht einen Future Store aus?

Es ist das neue Lidl-Ladenkonzept. Die Schaffhauser Filiale ist nach Winterthur und Volketswil die dritte dieser Art. Einerseits besteht es aus dem neuen Ladendesign mit klaren ­Beschriftungen, mehr Licht und grösseren Gängen. Andererseits ist das Energiekonzept zukunftsorientiert. Das Gebäude ist aus Massivbeton und Minergie-zertifiziert. Wir haben ein Wärmerückgewinnungssystem. Dabei wird die Abwärme der Kühlanlagen zum Heizen verwendet. Weiter wurde auf dem Dach des Gebäudes eine Fotovoltaikanlage verbaut, und wir haben eine kostenlose E-Tankstelle für fast alle Elektroautotypen auf dem Parkplatz.

Wie sieht es mit der Konkurrenz von Aldi, Migros Herblingen und der Landi in unmittelbarer Nähe aus?

Wir sind gut aufgestellt und hoffen, dass die Schaffhauser bei uns einkaufen werden. Der Kunde soll sich vor Ort für einen Laden entscheiden, und da können wir mit einem guten Sortiment punkten.

Wie viele Arbeitsplätze bringt die neue Filiale?

Es sind 20 bis 25 Arbeitsstellen. Der grösste Teil des Personals ist aus Schaffhausen selbst oder aus der Region.

Wurden auch regionale Firmen ­berücksichtigt?

Für Lidl Schweiz ist es wichtig, die Bauarbeiten in der Region zu vergeben. So haben in Schaffhausen zum Beispiel Cellere, Bolli Bau, Gilg & Jung sowie Imhof mitgebaut.

Lidl expandiert kontinuierlich. Ist eine weitere Filiale in der Region geplant?

Eine zweite Schaffhauser Filiale ist denkbar. Dies ist aber noch offen. Wir beurteilen zuerst die Situation nach dem Start und werden dann weiterschauen.

Interview Tito Valchera

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