Falken will SBB-Bierauftrag

Mark Liebenberg | 
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Die Falkenbrauerei will ihr Bier auch in den SBB Zügen anbieten können. Bild: Selwyn Hoffmann

Falken-Bier schon bald in allen SBB-Zugrestaurants? Die Schaffhauser Brauerei Falken bewirbt sich auf die SBB-Ausschreibung.

Den «Eidgenoss» zwischen Genève und Romanshorn geniessen? Ein «Hülse» im Gotthardbasistunnel schlürfen und sich die Reise im Glacier-Express mit einem «Stammhaus Bier» versüssen? Diesen Schaffhauser Biertraum wahr machen will die Brauerei Falken. Sie bewirbt sich im Ausschreibungsverfahren der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) darum, in Zukunft alle SBB-Bordrestaurants mit dem Gerstentrunk zu beliefern. «Ja, wir haben uns selbstverständlich beworben», sagt Falken-CEO Markus Höfler auf Anfrage.

Die SBB brauchen einen neuen Bierlieferanten für ihre Bordgastronomie im Fernverkehr. Zwei Aufträge wurden letzte Woche öffentlich ausgeschrieben: einer für «nationales, internationales und alkoholfreies Bier» und einer für spezielle «Amber- und Weissbiere». Grund ist ein neues Gastrokonzept: Derzeit werden die fahrenden Minibars schrittweise abgeschafft und dafür die Zahl der Elvetino-Speisewagen auf 120 erhöht. Alle Intercity- und Eurocity-Züge sollen ab dem kommenden Jahr mit einem Gastrowaggon unterwegs sein.

Beworben hat sich die Brauerei Falken auf beide Ausschreibungen. «Ganz besonders interessiert sind wir aber am Spezialbier-Auftrag», sagt Höfler. Vor allem die Troika «Eidgenoss», «Stammhaus» und das neue, hippe «Hülse» hat er dabei im Sinn. «Das Falken-Lagerbier ist dagegen eine typische Biermarke mit vorwiegend regionalem Bezug», sagt Höfler. «Einem Walliser oder Basler sagt die Marke Falken-Bier nichts.» Deshalb rechnet man sich bei Falken keine grossen Chancen auf den einen Auftrag aus. Obwohl man natürlich dank moderner Abfüll- und Dosenanlage in der Lage wäre, auch diesen auszuführen.

Über die Konditionen schweigt sich Höfler aus. «Es wären wohl schon ein paar Zehntausend Gebinde pro Jahr.» Die Auflagen für Verpackung, Menge, Qualität und vieles mehr seien streng. Interessant: Finanziell ist so ein Grossauftrag nicht in erster Linie reizvoll. Denn verbunden damit seien auch erhebliche Marketingkosten – etwa nur schon für den Abdruck des Brauerei-Logos auf einer Menükarte zahle man kräftig dazu, weiss der Brauereichef. Kleine Betriebe müssten aufpassen, dass sie nicht sogar noch drauflegten, meint Höfler. «Das Prestige und der Werbeeffekt für die Biermarke im nationalen Markt sind dagegen riesig.»

Bis zum 28. August läuft die Ausschreibung der SBB. Neben Carlsberg und Heineken samt ihren bekannten Schweizer Marken werden voraussichtlich auch viele kleine Produzenten ihr Glück versuchen. «Manchmal gewinnt man, manchmal verliert man», sagt Höfler mit einem Lachen. Falls es mit den SBB nicht klappt, ist man an der Brauereistrasse im Fulachtal deswegen nicht traurig. «Unsere Aktivitäten würden sich ohnehin weiterhin vornehmlich auf die Region Schaffhausen ausrichten», sagt Höfler. Und auch ohne die Speisewagen der Bundesbahnen gebe es schöne Erfolge zu feiern. «So sind wir mit dem ‹Eidgenoss› rund um den 1. August in allen Coop-Filialen des Landes präsent», sagt der CEO stolz.

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