Bootsmotoren im Wert von 66'000 Euro sichergestellt

Dario Muffler | 
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Die internationalen Fahndungstage waren erfolgreich. Symbolbild: Pexels

In Schaffhausen und am Bodensee wurden in den vergangenen Jahren wiederholt Bootsmotoren geklaut. Nun hat unter anderen das Kompetenzzentrum Bootskriminalität in Rumänien Jagd nach Deliktsgut gemacht.

Im vergangenen Monat wurden europäische Fahndungstage durchgeführt. Auch dieses Mal hat sich das Kompetenzzentrum Bootskriminalität der Wasserschutzpolizeistation Konstanz des Polizeipräsidiums am Einsatz beteiligt, wie das Polizeipräsidium Konstanz schreibt. Bei den Fahndungstagen liegt der Fokus auf der grenzüberschreitenden schweren und organisierten Kriminalität in ganz Europa. Strafverfolgungsbeamtinnen und -beamte aus 23 Ländern nahmen während der zwölftägigen Massnahme im Oktober entlang der EU-Aussengrenzen verstärkt Kontrollen vor.

    Über die Fahndungstage

    Bei diesen gemeinsamen Fahndungstagen (englisch: Joint Action Days Mobile) liegt der Fokus auf der Bekämpfung grenzüberschreitender Kfz-Kriminalität, Menschenhandel, Schleusung und Dokumentenfälschung. Die Aktionstage werden im Rahmen der EMPACT-Sicherheitsinitiative der EU-Kommission durchgeführt. Im Jahr 2010 richtete die Europäische Union erstmalig einen vierjährigen Politikzyklus ein, um eine grössere Kontinuität bei der Bekämpfung der schweren internationalen und organisierten Kriminalität zu gewährleisten. Im Jahr 2021 beschloss der Rat der EU, den politischen Zyklus der EU für den Zeitraum von 2022 bis 2025 fortzusetzen. Die organisierte Eigentumskriminalität ist eine der Prioritäten, für die das Landeskriminalamt Baden-Württemberg in Deutschland die Federführung innehat und hier die Koordinierung übernimmt.

    Das Kompetenzzentrum Bootskriminalität Baden-Württemberg (KBK) bei der Wasserschutzpolizeistation Konstanz, das dem Polizeipräsidium Einsatz angegliedert ist, nahm vor 21 Jahren seine Arbeit auf und koordiniert in Deutschland die Fahndungsmassnahmen nach gestohlenen Sportbooten, Aussenbordmotoren und Sportboottrailern. Die Arbeit der Fahnder ist europaweit ausgerichtet und insbesondere mit der Europäischen Grenzschutzagentur Frontex und Europol sehr eng verknüpft.

    Zwei Beamte des Kompetenzzentrums Bootskriminalität sind in diesem Zusammenhang nach Rumänien entsandt worden. Mit einem multinationalen Team, das aus schwedischen, belgischen, niederländischen und deutschen Experten bestand, wurde vorwiegend im Donaudelta, einem beliebten Zielort für gestohlene Aussenbordmotoren, ermittelt. Insgesamt konnten durch die Kontrollen zwölf Motoren im Gesamtwert von 66'000 Euro sichergestellt werden. Die Massnahme wurde, unter Federführung der europäischen Grenzschutzorganisation Frontex, durch das niederländische Stolen Boat Team und das Kompetenzzentrum Bootskriminalität gemeinsam geplant und durchgeführt. Die Motoren stammten aus Griechenland, Slowenien, Schweden und Deutschland.

    Gestohlene Autos entdeckt

    Insgesamt wurden durch die Tätigkeit des Kompetenzzentrums vom Bodensee über 100 Ermittlungsverfahren wegen Verdachts der Hehlerei eingeleitet. Der Wert der festgestellten und gestohlenen Aussenbordmotoren liegt bei über 350'000 Euro. Schliesslich konnten die Beamten dem Zoll auch noch einen entscheidenden Hinweis auf zwei in einem Container versteckte Fahrzeuge geben, den sie über ihr Netzwerk erhalten hatten. Die Autos waren in Kanada gestohlen worden und hatten einen Wert von über 100'000 Euro.

    Die Gesamtbilanz sieht folgendermassen aus:

    • Sicherstellung von 522 gestohlenen Fahrzeugen und 275 Fahrzeugteilen.
    • Auffinden von sieben gestohlenen Sportbooten.
    • Sicherstellung von 110 gefälschten Dokumenten.
    • Festnahme von 91 Schleusern.

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