Baden-Württemberg bekommt eine Art «Freedom Day»

Ralph Denzel | 
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Auch in Baden-Württemberg braucht es bald keine Masken mehr. Bild: Melanie Duchene

Ab Sonntag verschwindet die FFP2-Maske vielerorts in Baden-Württemberg. An diesem Tag läuft eine Frist aus, die es dem Land ermöglichte, länger strengere Coronaregeln zu fahren.

Ab Sonntag braucht es nur noch an wenigen Orten im «Ländle» eine Maske: Dann läuft die Übergangsfrist für die bisher verschärft geltenden Regeln aus. Ab Sonntag sind dann in den deutschen Bundesländern nur noch wenige allgemeine Schutzregeln möglich.

Das bedeutet auch, dass die Maskenpflicht, wie auch die Testpflicht, an vielen Orten fällt. Trotzdem will Baden-Württemberg die Maskenpflicht an einigen Orten behalten. Laut dem Strategiepapier der Landesregierung bleibt die Maskenpflicht in praktisch allen medizinischen Einrichtungen, also Arztpraxen, Pflegeheimen und Reha-Kliniken, erhalten. Ebenso muss in Obdachlosen- und Asylunterkünften sowie im Rettungsdienst eine Maske getragen werden. In Freizeiteinrichtungen und in Geschäften entfällt die Maskenpflicht hingegen komplett, ebenso an vielen Orten die Testpflicht. Das bedeutet auch, dass es zukünftig keine 2G- bzw. 2G+- oder 3G-Regel mehr gibt.

Weiterhin getestet werden muss ab Sonntag nur noch in Kindertageseinrichtungen und Schulen, sowie bei ambulanten Pflegediensten, in Justizvollzugsanstalten, Spitälern und Asylunterkünften. 

Die Regeln könnten aber wieder verschärft werden: Entsprechend dem neuen Infektionsschutzgesetz, welches der deutsche Bundestag beschlossen hat, können Landesregierungen sogenannte regionale Hotspots ausrufen. Dort kann man dann wieder strengere Regeln wie eine Masken- und Testpflicht einführen, ebenso wie die G-Regeln. Dafür muss das jeweilige Landesparlament dort eine «kritische Lage» feststellen. Was genau die Voraussetzungen für einen «Hotspot» sind, wird im Gesetz dabei nicht definiert. 

Keine Hotspots in Baden-Württemberg 

In Baden-Württemberg wird es derweil voraussichtlich keine regionalen Hotspots geben. Das hatte die Koalition aus Grünen und CDU am Dienstag in Stuttgart beschlossen. Hintergrund ist, dass die Regierung bezweifelt, dass die Regeln vor Gericht standhalten.

«Ich rechne mal optimistisch damit, dass es nicht aus dem Ruder läuft», sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann an einer Medienkonferenz in der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart. Gleichzeitig appellierte er an die Menschen im Land, angesichts der weiter hohen Infektionszahlen freiwillig in Innenräumen weiter Maske zu tragen. «So schützen wir nicht nur die eigene Gesundheit, sondern zeigen auch Solidarität in der Gemeinschaft.» 

Der baden-württembergische Vize-Ministerpräsident Thomas Strobl (CDU) sagte, man wolle alle Massnahmen, die das Infektionsschutzgesetz noch zulässt, auch nutzen, wenn die Lage dies erfordert. 

Baden-Württemberg hatte, Stand 28. März, knapp drei Millionen bestätigte Corona-Infektionen seit Beginn der Pandemie. Binnen 24 Stunden kamen 54'117 Neuinfektionen hinzu.
 

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Kommentare (1)

Erwin Müller Di 29.03.2022 - 18:07

Wer's glaubt!

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