Konstanz: Täter war mit dem Clubbetreiber verwandt

Schaffhauser Nachrichten | 
Noch keine Kommentare
Beim Angriff in der Konstanzer Disco Grey kam ein Mensch ums Leben, drei weitere wurden schwer verletzt. Der Täter wurde auf der Flucht in einem Schusswechsel mit der Polizei tödlich verletzt. Bild: Key

UPDATE Bei einer Schiesserei in einer Disco in der süddeutschen Stadt Konstanz wurden ein Türsteher getötet und drei weitere Personen schwer verletzt. Der Täter verstarb nach einem Schusswechsel mit der Polizei.

Update 17:20 Uhr

Um 17 Uhr informierte die Polizei und Staatsanwaltschaft an einer Medienkonferenz weiter über die Schiesserei in der Konstanzer Disco Grey. Der Täter, ein 34-jähriger Mann von irakisch-kurdischer Herkunft, ist mit dem Clubbetreiber verwandt. Auf der Pressekonferenz erklärten die Behörden, er sei der Schwiegersohn des Clubbetreibers. Laut Berichten des "Südkuriers", war dies ein Irrtum. Es handle sich um den Schwager des Betreibers.  Die Situation sei nach einem Streit vor dem Club eskaliert. Danach fuhr der Täter nach Hause und kam mit der Waffe - einem amerikanischen Sturmgewehr M16 - zurück zur Disco. Dort schoss er auf einen Türsteher und tötete diesen mit einem Schuss. Danach schoss er ein ganzes Magazin leer. Der Täter ist bei der Polizei kein Unbekannter. Drogendelikte und schwere Körperverletzung stehen in seiner Akte. Wie er zu seiner Waffe kam, die man laut der Polizei nicht legal besitzen kann, und ob er es auch auf seinen Schwiegervater abgesehen hatte, ist noch Gegenstand der Ermittlungen. Die Verletzten befinden sich zwischenzeitlich ausser Lebensgefahr.

Der Notruf ging um 04.30 Uhr morgens bei der Polizei ein. In der Konstanzer Disco Grey werde geschossen. Laut den aktuellsten Informationen der Polizei hat ein 34-Jähriger Mann aus dem Irak in der Disco das Feuer eröffnet und dabei eine Person getötet und drei weitere schwer verletzt.

Der Tatverdächtige wurde kurz danach beim Verlassen der Disco von der Polizei aufgehalten und in einem Schusswechsel lebensgefährlich verletzt. Er verstarb später im Spital.

Die Ermittlungen sind im Gang, Hinweise auf einen Terrorakt liegen laut Polizei und Staatsanwaltschaft nicht vor. Im Vordergrund steht ein Streit im persönlichen Umfeld des Mannes. Der Iraker lebte schon 15 Jahre im Landkreis Konstanz

Ein Augenzeuge hatte der Nachrichtenagentur dpa erzählt, dass ein Täter mit einer Maschinenpistole wahllos auf die Gäste der Disco geschossen habe. «Die Diskothek war rammelvoll. Ich schätze, dass mehrere hundert Menschen da waren», sagte er. Er selbst habe nur einen Täter gesehen und sei sofort mit Freunden geflüchtet.

Andere Besucher hätten berichtet, es sei noch ein weiterer Angreifer an der Tat beteiligt gewesen, die mehrere Minuten dauerte. Sowohl der Zeuge als auch die Polizei hatten mitgeteilt, dass zahlreiche Gäste nach den Schüssen das Gebäude in Panik verlassen und sich verschanzt hätten.

Da zunächst nicht klar war, ob es sich um einen Einzeltäter oder mehrere Täter handelt, wurden vom Polizeipräsidium Konstanz auch Spezialkräfte und ein Polizeihubschrauber für mögliche Fahndungsmaßnahmen angefordert. Unterdessen wird aber angenommen, dass der Täter wohl alleine gehandelt hat.

Hinweise auf Schweizer Opfer gebe es derzeit keine, teilte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Sonntag auf Nachfrage der Nachrichtenagentur sda mit.

Schon im März kam es im Konstanzer Nachtleben zu einem Tötungsdelikt: Auf dem Parkplatz einer Shisha-Bar wurde ein 19-jähriger Schaffhauser mit einem Messer schwer verletzt. Er erlag darauf im Spital seinen schweren Verletzungen.

 

 

 

Sommeraktion
4 Wochen für nur CHF 9.-

Testen Sie die Schaffhauser Nachrichten online, als ePaper oder in unserer App zum Sommer-Spezialpreis.

Jetzt Sommerabo bestellen

Kommentare (0)

Neuen Kommentar schreiben

Diese Funktion steht nur Abonnenten und registrierten Benutzern zur Verfügung.

Registrieren