SNplus Forum

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Werner Gut, Leiter Firmenkunden der Schaffhauser Kantonalbank (l.), und Roy Pagno, Geschäftsleiter von IT3 Treuhand + Immobilien (r.). Die Diskussion leitete Sebastian Babic (M.). Bilder: Luisa Kehl

«Negativzinswelt – Auswirkungen auf den lokalen Hypothekarmarkt»

Wann kommt die Zinswende? Was bedeutet das für meine Hypothek? Soll ich jetzt überhaupt ein Eigenheim kaufen? Warum gibt es Fälle, in denen die Banken eine Immobilienfi nanzierung ablehnen? Diese und weitere Fragen – beziehungsweise mögliche Antworten darauf – beherrschten die Diskussion am SNplus Forum vom Montagabend im Schaffhauser Zunftsaal zun Kaufl euten.

Die Fakten für die Podiumsdiskussion lieferte Werner Gut, Leiter Firmenkunden und Mitglied der Geschäftsleitung Schaffhauser Kantonalbank, mit seinem Vortrag «Ist die Negativzinswelt bald zu Ende? – Chancen und Risiken unterschiedlicher Hypo thekarformen». Er zeigte anhand verschiedener Finanzmarktindikatoren unter anderem auf, dass der Markt bis 2021 mit negativen kurzfristigen Zinssätzen kalkuliere. Ob die Zinswende wirklich erst dann komme, hänge aber auch von der Politik ab.

Im zweiten Teil seines Referates erörterte Gut die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Hypothekarformen (variable, Fest- und Liborhypothek sowie Spezialhypotheken). Welche Hypothek die richtige ist, hängt laut Gut von verschiedenen Faktoren ab: von den persönlichen Zinserwartungen etwa, von der gewünschten Budgetsicherheit, vom Bedürfnis nach Flexibilität, zum Beispiel für aus seror dent liche Rückzahlungen, von der persönlichen Vorsorge- und Steuerplanung, aber auch von möglichen Wohnortswechseln und damit verbundenen Hausverkäufen. Apropos Letztere: Was die Preise für selbst genutztes Wohneigentum treibe, seien der Markt («Lage, Lage, Lage») sowie weitere Faktoren wie etwa der bauliche Zustand, die Grösse oder Dienstbarkeiten. Die Zinsen als Preistreiber nannte Gut erst an letzter Stelle.

Freude vor Rendite

Die anschliessende Podiumsdiskussion moderierte Sebastian Babic, Geschäftsführer und Redaktionsleiter des Schaffhauser Fernsehens. Im Gespräch zwischen Werner Gut und Roy Pagno, Geschäftsleiter und Partner der IT3 Treuhand + Immobilien, wurde deutlich, dass Banken und Immobilienfi rmen das Heu nicht in allen Punkten auf der gleichen Bühne haben – etwa, wenn es um Eigenheimfi nanzierungen geht, die auch für (noch) nicht fi nanzkräftige Kaufwillige zahlbar wären.

In einem aber waren sich der Banken- und der Vertreter der Immobilienbranche einig: Selbst genutztes Wohneigentum sollte man in erster Linie aus Freude erwerben. «Entscheidend sollte die Freude darüber sein, dass man exakt dieses Haus gefunden hat», sagte Gut. Und Pagno doppelte nach: «Die Freude ist das Wichtigste. Schliesslich kauft man ein Eigenheim auf zehn bis zwanzig Jahre hinaus.»

Rolf Fehlmann und Ronja Bollinger

 



 

 

Verena Hauser und Claire Brandenberger

«Ich konnte heute so einiges lernen», sagt Claire Brandenberger. Sie hat die Veranstaltung besucht, weil sie selbst im Begriff ist, eine Hypothek aufzu neh men. «Wir hatten bisher gar nicht realisiert, dass es verschiedene Formen von Hypotheken gibt», erklärt ihre Freundin Verena Hauser (l.).

 

Antonio und Gaetano Rambone

«Da ich eine junge Familie habe, wollte ich mich über Hypothekarzinsen besser informieren», erklärt Antonio Rambone (l.), der mit seinem Vater Gaetano gemeinsam das Malergeschäft Rambone führt. «Das Thema wurde verständlich erklärt, das hat mir sehr gefallen», sagt Gaetano Rambone.

 

Werner Gut, Referent und Podiumsteilnehmer

«Ich bin der Anfrage für ein Referat gerne nachgekommen und fand es spannend, mit Roy Pagno über das Thema Hypozinsen zu diskutieren», sagt Werner Gut. Einige interessierte Besucher hätten ihn auch bereits nach seinem persönlichen Rat gefragt. Gut: «Das Thema bewegt offensichtlich!»

 

Roy Pagno, Podiumsteilnehmer

«Es war aus meiner Sicht schön, dass sich offenbar so viele für das Thema interessieren», sagt Roy Pagno. Er sei zufrieden mit der lebhaften Diskussion, die er mit Werner Gut habe führen können: «Der Anlass heute war defi nitiv eine Ermutigung für die folgenden Veranstaltungen.»

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