So sieht die Schaffhauser Energie- und CO2-Statistik aus

Erstmals veröffentlicht der Kanton eine Energie- und CO2-Statistik. In vielen Punkten werden Fortschritte verzeichnet. Allerdings gehe es in manchen Bereichen zu langsam voran, findet der Kanton.
Die Energie- und Klimapolitik ist in den vergangenen Jahren zu einem viel diskutierten Thema geworden – so auch im Kanton Schaffhausen. Nun hat der Kanton erstmals eine Energie- und CO2-Statistik veröffentlicht. Sie zeigt die Entwicklung des Energieverbrauchs, der CO2-Emissionen und der Nutzung erneuerbarer Energien in den Jahren 2015 bis 2020.
Das Fazit: «Der Kanton ist auf dem richtigen Weg», heisst es in einer Mitteilung des Baudepartements. Aber: «Es gibt noch viel zu tun.» Einzelne Bereiche haben sich bislang nicht wie gewünscht entwickelt.
Rückgang in puncto Energieverbrauch und CO2-Ausstoss
Um vier Prozent ging der Gesamtenergieverbrauch im Kanton Schaffhausen zurück – dies bei einer steigenden Bevölkerungszahl von 3,8 Prozent. Der Verbrauch von Wärme aus erneuerbaren Energien hat im Untersuchungszeitraum um zehn Prozent zugenommen. Der Stromverbrauch hingegen ging um zwei Prozent zurück.
Ebenfalls rückläufig waren die CO2-Emissionen: Diese haben um acht Prozent abgenommen. Bei den Brennstoffen verzeichnet der Kanton ein Minus von sechs Prozent, bei den Treibstoffen ein Minus von elf Prozent.
Die Sonne als Energielieferant
Innerhalb von fünf Jahren gewann der Solarstrom deutlich an Beliebtheit. Bei der Elektrizitätsproduktion aus Solaranlagen konnte ein Anstieg von 89 Prozent verzeichnet werden. Gemessen am Stromverbrauch beträgt der Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien 52 Prozent.
Ölheizungen auf dem Rückmarsch
Die Ölheizungen weichen allmählich den Wärmepumpen. Der Anteil an Ölfeuerungen ist um vier Prozent gesunken, während der Anteil an Wärmepumpen um vier Prozent gestiegen ist. Im Jahr 2020 waren 32 Prozent mehr Wärmepumpenanlagen installiert, als es noch im Jahr 2015 der Fall war. In derselben Zeitspanne ist die Zahl der Ölheizungen um sieben Prozent zurückgegangen. Was aber – entgegen der klimapolitischen Zielsetzungen des Kantons – nicht weniger genutzt wurde: Erdgasheizungen.
Grosse Unterschiede zwischen den Gemeinden
Zwischen den einzelnen Schaffhauser Gemeinden herrschen gemäss der Statistik streckenweise grosse Unterschiede. Während Dörflingen mit 63 Prozent über den höchsten Anteil an erneuerbaren Heizsystemen verfügt, findet man derer in der Stadt Schaffhausen am wenigsten – dort liegt der Anteil bei 13 Prozent. Den grössten Zuwachs an erneuerbaren Heizsystemen haben Hallau und Neuhausen mit je 31 Prozent. «Dies ist hauptsächlich auf realisierte Wärmeverbünde in beiden Gemeinden zurückzuführen», heisst es in der Medienmitteilung.
Wo herrscht nun Verbesserungsbedarf? Der Kanton resümiert: Der Vergleich zwischen der Zahlen aus der Statistik und den eigenen Zielsetzungen zeigt, «dass der Umstieg auf erneuerbare Heizsysteme und die Reduktion des Energieverbrauchs zukünftig schneller erfolgen müssen». Ein Ziel sei es, den Verbrauch fossiler Brennstoffe bis 2030 um 26 Prozent zu senken. Bei den fossilen Treibstoffen wird ein Minus von 31 Prozent ins Auge genommen.