Auch in Schaffhausen hält die Mitte Ausschau nach Listenverbindungen

CVP, BDP, GLP und EVP wollen einander bei den eidgenössischen Wahlen im Herbst mit Listenverbindungen unterstützen. Im Kanton Schaffhausen nähern sich die Parteien erst an.
Etwas schmunzeln musste Christoph Hak, Co-Präsident der GLP des Kantons Schaffhausen, als er der Sonntagspresse entnahm, dass die Mitteparteien CVP, BDP, GLP und EVP im Hinblick auf die Nationalratswahlen im Herbst eine Vereinbarung unterzeichnet haben. Darin halten die Parteien fest, dass sie sich gegenseitig mit Listenverbindungen unterstützen wollen. «Wir stehen in engem Kontakt mit der GLP Schweiz», sagt er und fügt an: «Wir haben aber keine Direktive bekommen, mit diesen Parteien Listenverbindungen einzugehen.» Die nationale Mutterpartei sähe es aber sehr gerne, wenn die GLP Schaffhausen zu den eidgenössischen Wahlen antreten würde, so Hak. So befinde man sich derzeit in Gesprächen mit verschiedenen Parteien, sagt Hak. Er könne sich auch Listenverbindungen mit linken Parteien wie der SP vorstellen. Einzig zur SVP habe man keinen Kontakt, ergänzt er.
«Die FDP sollte sich etwas von der SVP abwenden.»
Nathalie Zumstein, CVP-Kantonalpräsidentin
Ähnliche Töne schlägt Hugo Bosshart an. Der Präsident der EVP des Kantons Schaffhausen sagt: «Wir befinden uns ganz am Anfang der Gespräche.» Bis Ende März erwartet er Klarheit darüber, ob es im Kanton Schaffhausen zu einer Listenverbindung zwischen den Mitteparteien kommen wird. Als Erstes stehe bei der EVP der Entscheid an, ob man überhaupt mit einem Kandidaten für den Nationalrat antreten wolle. «Meiner Meinung nach sind die Ansprüche der SP und der SVP auf einen Sitz unbestritten», sagt er. Er will das aber nicht als Bankrotterklärung der Mitte verstanden wissen. «Die Mitte muss gestärkt werden», betont er.
Meinungswechsel bei der CVP?
CVP-Kantonalpräsidentin Nathalie Zumstein will ebenfalls noch nicht mehr sagen, als dass Gespräche mit verschiedenen Parteien laufen. Der Entscheid, ob die CVP Listenverbindungen mit anderen Parteien eingehen wird, fällt am 27. Februar. Damit gibt sich die CVP nicht mehr so optimistisch wie im vergangenen Herbst gegenüber den SN: Damals sagte Parteipräsidentin Zumstein, dass die CVP mit einem eigenen Kandidaten antreten wolle. Vor Kurzem sei es sogar zu einem Gespräch mit der FDP-Spitze gekommen, so Zumstein. «Die FDP sollte sich etwas von der SVP abwenden», fordert Zumstein.
Welche Parteien schliesslich mit wem zusammenspannen, wird sich wohl in den kommenden zwei Monaten herauskristallisieren.