Jimi-Hendrix-Reinkarnation in der «Kerze»

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Gitarrenvirtuose Asep Stone ähnelt seinem Idol nicht nur vom Spielstil her. Bild: S. Hoffmann

Mit Asep Stone und Band startet die Musikfestwoche in der «Kerze». Nebst Eigenkompositionen wusste das Trio das Publikum auch mit seinen Hendrix-Covers zu ­begeistern.

von Maximilian Wiggenhauser

In gemütlicher Atmosphäre fand am Montagabend in der «Kerze» der Auftakt zur alljährlichen Musikfestwoche statt. In kleinen und grösseren Runden sassen die Gäste zusammen und warteten auf die musikalische Unterhaltung. Und diese sollten sie auch bekommen: Schnell war es vorbei mit der Gemütlichkeit, als Asep Stone die Bühne betrat. Der von seinen Fans als Wiedergeburt von Jimi Hendrix gelobte Gitarrenvirtuose hatte den Lautstärkepegel ganz am Anschlag und war bereit, die Bühne zu rocken.

Schon vom Auftreten her erinnert Stone ganz und gar an Hendrix. Von der umgekehrten Gitarre über den Afro bis hin zu den ausgefallenen Klamotten. Zusammen mit seinen Bandmitgliedern Marcel Ricklin (Bass) und Lukas Meier (Schlagzeug) brachte er die kleine Bühne der «Kerze» zum Beben. Im Repertoire hatte das Trio eine Fülle eigener Songs sowie einige Hendrix-Songs. Doch egal ob Eigenkreation oder gekonntes Cover: Der Gehalt an Gitarrengeschredder blieb konstant hoch. Stone spielte die Solos rauf und runter, und sogar in der Inszenierung hielt er sich an Hendrix. Nicht nur bewegte er sich ähnlich und machte mit seinen Gitarren ähnliche Bewegungen und Tanzeinlagen, sondern auch charakteristische Spinnereien von Hendrix, wie die Gitarre mit den Zähnen zu spielen, ahmte Stone tadellos nach. Doch auch der Rest der Band überzeugte mit ihrem makellosen Zusammenspiel und ihrer Spielfreude. Obwohl das Scheinwerferlicht dem Gitarristen und Sänger überlassen blieb, waren es auch Ricklins wilde Bassläufe und die rhythmische Finesse von Drummer Meier, die aus der Gitarrero-One-Man-Show ein abgerundetes klangliches Gesamtbild formten und die Zuschauerinnen und Zuschauer zum Tanzen bewegten.

Nach einigen Songs wilden Schredderns und ausgiebigen Solierens schlugen die Musiker auch ein paar sanftere Töne an. Die darauffolgende Pause schadete dem Publikum vermutlich auch nicht: Die hohe Lautstärke in einem kleinen Lokal wie der «Kerze» kann auf Dauer anstrengend werden, insbesondere wenn die Holzwände diese noch verstärken. Zudem erlebt man selten, dass der Schlagzeuger Mühe hat, bezüglich Lautstärke technisch mit dem Gitarristen mitzuhalten. Doch bei dem ersten Song nach der Pause schien das Publikum schon wieder ganz hin und weg zu sein. Zwar hatte sich das Lokal im Vergleich zum Anfang ein wenig geleert, spätestens bei einem Klassiker wie «Purple Haze» erhoben sich aber auch die Letzten von den Stühlen und tanzten ausgelassen zur Musik.

Der ursprünglich aus Indonesien stammende Asep Stone gab schon in jungen Jahren Konzerte. Mit seiner Musik bereiste er die ganze Welt, liess sich 1993 jedoch in England nieder. 1999 spielte er eine Zeit lang mit dem ehemaligen Hendrix-Bassisten Noel Redding in der Formation Purple Haze. Redding verstarb allerdings kurz darauf, 2004 löste sich die Band schliesslich auf. 2007 zog Stone in die Schweiz und gründete seine jetzige Band, die Asep Stone Experience.

Die Musikfestwoche in der «Kerze» findet bis Sonntag, 29. April, statt. Jeweils um 21 Uhr spielen von Montag bis Samstag Bands. Auf Asep Stone folgte am Dienstag OGMH, und weiter geht es mit Chatzegold, Mr. Mojo, Supersiech, und The Leave It All Behinders. Am Sonntag beginnt die musikalische Untermalung schon um 11 Uhr mit den Hot Potatoes.

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