«In Schaffhausen gibt es schon noch ein paar trostlose Balkone»

Maria Gerhard | 
Noch keine Kommentare
Landschaftsgärtner Martin Duss vor seiner «Topfbar»: Er will den Trend zum Urban Gardening in Schaffhausen noch weiter verbreiten. Bild: Zeno Geissler

Salatzöglinge, Kohlrabi-, Zitronen-, Basilikum- und Schnittlauchpflänzchen: Heute wird das Geschäft Topfbar in der Sporrengasse in Schaffhausen eröffnet.

Die Pflanzen wurden nach den Regeln des biologischen Landbaus aufgezogen und kommen aus der Schweiz. Inhaber ist Landschaftsgärtner Martin Duss, der auch unsere Serie «Gartengeschichten » begleiten wird. Ihm gehört bereits ein Gartenbaubetrieb in Schaffhausen. Mit seinem neuen Lädeli setzt er ganz auf den Trend Urban Gardening, also urbanen Gartenbau.

Herr Duss, wie sind Sie auf Ihre Geschäftsidee gekommen?

Martin Duss: Meine Frau und ich setzen uns schon länger mit dem Thema Urban Gardening auseinander. Wir ziehen daheim auf unserer Terrasse auch Nutzpflanzen wie Tomaten oder Gurken. Das Gemüse schmeckt viel besser, als wenn man es im Supermarkt kauft. Wenn man sich mal umschaut in den Schaffhauser Quartieren, finde ich schon, dass es da noch ein paar trostlose Balkone gibt, auf denen man etwas anbauen könnte. Und es macht wirklich grossen Spass, in die grüne Welt abzutauchen.

Welchen Nutzen sehen Sie im Urban Gardening?

Beim urbanen Gartenbau geht es darum, engsten Raum bestmöglich zu nutzen, in dem man eben Nutzpflanzen anbaut, aber natürlich auch Zierpflanzen. Das Kultivieren von Pflanzen ist in der Menschheit fest verankert. Der Trend geht schon länger dahin, dass man sich dessen auch wieder mehr bewusst wird, um sich beispielsweise teilweise selbst zu versorgen. In den Städten gibt es immer noch Schrebergärten, aber viele Terrassen und Balkone bleiben ungenutzt. Wenn man dort etwas anpflanzt, kann man zum gesamten Ökosystem beitragen. Was ich schön finde, ist, dass einer der Aspekte beim Urban Gardening das gemeinsame Erleben ist. Dass mehrere Menschen zusammen etwas anpflanzen, sich um die Beete kümmern und später auch ernten. Da kann eine begrünte Terrasse ganz schnell zum Begegnungsort werden.

Bis auf ein paar frostige Tage wird es jetzt wieder wärmer. Was für Nutzpflanzen kann man derzeit auf seiner Terrasse anpflanzen?

Ich würde sagen, Salat, Kohlrabi, Fenchel, Brokkoli und Blumenkohl. Natürlich heisst es immer, man sollte noch die Eisheiligen abwarten. Aber wenn man das Gefühl hat, die Temperaturen sinken wieder, deckt man die Pflänzchen zeitweise einfach mit einem Vlies ab. Dann sind sie ausreichend geschützt. Ausserdem ist ein Balkon oder eine Terrasse schon durch die Fassade geschützter als ein richtiger Garten. 

Kommentare (0)

Neuen Kommentar schreiben

Diese Funktion steht nur Abonnenten und registrierten Benutzern zur Verfügung.

Registrieren