Zitternde Pflänzchen

Maria Gerhard | 
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Eisberge statt Eisbergsalat gab es diese Woche auf unserer Terrasse. Bild: Zeno Geisseler

Überrascht wurden wir diese Woche von Frost und Schnee. Aber keine Sorge, unsere Pflanzen stehen noch.

Was bitte war denn das diese Woche? Da streichelt man gerade noch voller Zärtlichkeit seine kleinen Radieschenkeimlinge, flüstert ihnen ein paar aufmunternde Worte zu, da verdunkelt sich plötzlich düster der Himmel über der Dachterrasse auf unserem Redaktionsgebäude. Eine Art Schneeorkan brettert über uns hinweg. So hat es sich zumindest angefühlt. Man hätte nicht gedacht, dass einem Salat und Co. so schnell ans Herz wachsen, aber: Wir konnten unsere armen Pflänzchen förmlich zittern sehen!

Diese Schnee-Frost-Regen-Sonne-Woche war eine echte Herausforderung für uns Neugärtner, psychisch wie auch physisch. Sobald die Sonne schien, hasteten wir die achtzig Stufen hoch zur Terrasse und deckten eiligst die Beete auf, damit die Pflänzchen Licht und vor allem Wärme bekamen. Sobald sich auch nur eine einzige Schneeflocke am Himmel zeigte, hasteten wir die achtzig Stufen wieder hoch, um sie zuzudecken. Die nächsten Monate können wir auf Sport verzichten.

Weniger einfach war es, im Redaktionsgebäude Gegenstände zu finden, die sich zum Beschweren des Vlieses eigneten. Also hiess es auf Raubzug durch die Büros gehen: Wasserflaschen, Aschenbecher und Blumentöpfe wurden für das Projekt «Gartengeschichten» konfisziert. Zum Erfolg hat somit jeder etwas beigetragen: Der Salat lebt noch, die Kohlrabi auch, der Ysop schlägt sich wacker, nur beim Basilikum sind wir noch nicht ganz sicher, ob er durchkommt. Letztlich haben wir wieder etwas gelernt: Gärtner müssen mitunter tapfere Krieger sein!

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