Wir sind Falken – ein Blick hinter die Kulissen der Kultbrauerei II

Louise Østergaard | 
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Das Video der Falkenbrauerei gewährt einen Blick hinter die Kulissen: Stv. Leiter der Produktion und Technik Beni ist für reibungslose Abläufe zuständig. Video zVg.

Jede Woche gewährt die Schaffhauser Kultbrauerei Falken einen Einblick hinter ihre Kulisse. Heute mit einem kurzen Abstecher zu Beni in die Füllerei, wo jährlich über drei Millionen Flaschen Falkenbier und knapp 20 Millionen Dosen abgefüllt werden.

Bild Abfuellen

Foto: zVg

Ein Schaffhauser mit Leidenschaft für die Brauerei Falken: Benis Werdegang startete mit einer Schnupperlehre; heute ist er Stellvertretender Leiter der Produktion und Technik und unter anderem für die effizienten und reibungslosen Abläufe der Abfüllanlage zuständig.

«Seit 28 Jahren schlägt mein Herz für die Falkenbrauerei»

Beni, wie lange arbeitest du schon bei Falken und wie kam es dazu?

Beni: Bereits nach einer ersten Schnupperlehre in der Brauerei Falken wusste ich, dass ich hier die Lehre zum Bierbrauer machen würde. Es hat mir sogar so viel Spass gemacht, dass ich gleich noch eine weitere Schnupperwoche anhängte. Das ist jetzt 28 Jahre her.

Wie ging es nach deiner Ausbildung zum Bierbrauer weiter?

Beni: Nach meiner Lehre arbeitete ich zwei Jahre auf dem Beruf, dann wurde die Stelle des Kellermeisters frei, welche mir angeboten wurde – und die ich auch annahm. Mit gerade mal 21 Jahren führte ich schon vier Abteilungen: das Sudhaus, den Gärkeller, den Lagerkeller und die Fassfüllerei. Für einige der älteren Brauer wurde ich so innerhalb kurzer Zeit vom Lehrling zum Vorgesetzten. Doch ich wurde von den Mitarbeitern, die teilweise schon seit 40 Jahren beim Falken arbeiteten, problemlos akzeptiert und wuchs gut in die Aufgabe hinein.

Stimmt es, dass dein Grossvater bereits für die Brauerei Falken arbeitete? Hat er dich in deiner Berufswahl beeinflusst?

Beni: Das ist richtig. Anfangs der 1950er-Jahre arbeitete mein Grossvater als Falken-Chauffeur. Weil ich davon aber lange nichts wusste, hat er mich nicht direkt in meiner Entscheidung beeinflusst. Die älteren Mitarbeiter kannten ihn dafür noch von früher – sie sind damals mit ihm um die Häuser gezogen – und freuten sich, jetzt mit seinem Enkel zu arbeiten. Die Arbeit in einer Brauerei hat tatsächlich Familientradition: wie ich später erfuhr, hatte bereits mein Urgrossvater als Heizer bei Feldschlösschen gearbeitet.

Seit 2015 bist du Stv. Leiter der Produktion und Technik, welche Aufgaben beinhaltet das?

Beni: Ich bin für die Arbeitspläne des Produktionsteams zuständig, plane die gesamte Produktion unserer Eigenbiere und betreue unsere Lohnkunden. Zudem organisiere ich alle Abläufe in der Füllerei, die reibungslos vonstatten gehen müssen, damit wir eine kontinuierliche und effiziente Produktion gewährleisten können. Im Dosenkompetenzzentrum können wir beispielsweise pro Schicht 500 Hektoliter Bier abfüllen, das sind 100'000 Dosen! Damit wir Ausfälle und technische Störungen möglichst vermeiden können, werden regelmässige Mitarbeiterschulungen und Revisionen an den Maschinen durchgeführt.

Was macht deine Arbeit bei Falken auch nach so vielen Jahren noch interessant?

Beni:  Das Bier liegt mir wohl einfach im Blut. (lacht) Interessant bleibt mein Beruf aber vor allem, weil die Brauerei Falken nie stillsteht. Dank kurzen Entscheidungswegen arbeiten wir laufend an neuen Produkten und Projekten und entwickeln uns so konstant weiter. Hinzu kommen das positive Feedback von aussen und das familiäre Arbeitsumfeld – so macht eine Arbeit für sehr lange Zeit Spass.

Foto: Roberta Fele

Hier wird Bier aus der ganzen Schweiz abgefüllt

Seit über 12 Jahren füllen zahlreiche mittelständische Brauereien ihr Bier in Schaffhausen ab – das erste «Dosenkompetenzzentrum» der Schweiz, das 2012 von der Brauerei Falken gebaut wurde, erlaubt es vielen Schweizer Bierherstellern, ihre Produkte im Inland abzufüllen und so ihre Transportwege zu verkürzen. Jährlich werden in Schaffhausen bis zu 20 Millionen Bierdosen abgefüllt.

Kompetent und effizient

Klar, die Dosen werden maschinell abgefüllt – doch für die Steuerung, den Betrieb und die Wartung der Maschinen braucht es gut geschulte Mitarbeitende, bei denen jeder Handgriff sitzt. Ausführliche Schulungen sind eine Investition in effiziente Arbeitsabläufe und damit in eine kontinuierliche Produktion und zufriedene Kundschaft. Damit alle Maschinen einwandfrei funktionieren, werden während der Wintermonate jeweils Revisionen durchgeführt.

Die Lohnkunden brauchen sich bei der Bestellung ihrer Bierdosen um nichts zu kümmern: Von der Bestellung im Dosenwerk samt passendem Branding bis hin zu den mit gefüllten und palettisierten Dosen wird von der Brauerei Falken alles organisiert.

Foto: Melanie Duchene

Auch kleinere Auflagen möglich

Während bis vor kurzen die Mindestmenge der bestellten zu befüllenden Dosen 250'000 Stück betrug, kann die Füllerei nun auch Dosen in kleinen Mengen befüllen. Das freut insbesondere kleinere Brauereien oder Organisationen von Festlichkeiten. Bereits 1'000 Dosen können zu bestimmten Zwecken bedruckt und befüllt werden. Eine gute Idee für das nächste Vereinsfest oder Firmenjubiläum.

Flaschen vs. Dosen

Weit aufwändiger als die Abfüllung von Dosen gestaltet sich das Handling mit Glasflaschen. Da diese teilweise wieder verwendbar sind, müssen sie nach Rückgabe ausgepackt und gereinigt werden. Bei Bügelflaschen muss dazu oft der Verschlussbügel ausgewechselt werden. Das ist viel Handarbeit und erfordert für die jährlich drei Millionen abgefüllten Falkenbier-Flaschen viel mehr Mitarbeitende, wie das Abfüllen in Dosen.

Schon gewusst?

Bei Aussentemperaturen von 23 bis 25 Grad Celsius wird am liebsten Bier getrunken. Mit Vorliebe draussen genossen, darf es für den idealen Biergenuss weder zu frisch noch zu heiss sein. Die Menge der abgefüllten Biere hat demnach direkt mit dem Wetter zu tun. Der Saisonbetrieb der Brauerei Falken startet im April und dauert in der Regel bis September – dann nämlich, wenn Bars, Bistros und Restaurants ihre Gartensitzplätze öffnen und zahlreiche Feste stattfinden. Das lässt auf einen milden Frühling hoffen.

Fotos: Roberta Fele (oben) und Melanie Duchene

Das Bier aus Schaffhausen

So streng der Falke auch dreinblicken mag – in den Herzen der Schaffhauser Bevölkerung hat er sich längst eingenistet. Bereits 1644 wurde die erste Hausbrauerei in der Webergasse in Schaffhausen gegründet. Gewerblich gebraut wurde dann aber erst ab 1799 – Gezapft wurde es im «Falken» in der Schaffhauser Alststadt und erhielt dadurch seinen Namen. Falken steht für Freiheit, Unabhängigkeit und den Stolz auf ein wirklich gutes Bier. Das Motto «Ein Schluck Heimat» galt damals genauso wie heute.

Falken Logo

Kontakt

Brauerei Falken AG
Brauereistrasse 1
8200 Schaffhausen

Telefon +41 52 6232 00 00
E-Mail: brauerei@falken.ch

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