Kurz nach dem 90. Geburtstag: Sektenführerin Uriella ist tot

Erst am vergangenen Mittwoch feierte Uriella ihren 90. Geburtstag - jetzt ist die Sektenführerin, die in Ibach im Schwarzwald wohnte, tot. Der dortige Bürgermeister Helmut Kaiser bestätigt den Todesfall gegenüber dem «Südkurier». Icordo - Uriellas Mann - habe der Gemeinde am gestrigen Sonntag mitgeteilt, dass Uriella verstorben sei. Der Todeszeitpunkt soll am Sonntag gegen 16 Uhr gewesen sein. Dies sagt ein Aussteiger, der seine Kindheit in der Fiat-Lux-Gemeinschaft verbracht hat und dessen Eltern noch immer Teil der Sekte sind. «Meine Eltern haben mich angerufen und meine Mutter hat während des Telefonats mehrfach geweint», lässt er sich zitieren. 

In der Traueranzeige des Fiat-Lux-Ordens steht: «Mit der letzten Träne Christi nehmen auch wir weinend Abschied von unserer inniggeliebten Uriella. Ihre Heimholung nach 48 Jahren andauerndem Leid schmerzt uns zutiefst. Andererseits freuen wir uns auf ein Wiedersehen.»

Auf Pflege angewiesen

Uriella - mit bürgerlichem Namen Erika Hedwig Bertschinger-Eicke - sah sich als Sprachrohr Gottes und Heilerin. Sie verkündete mehrmals den Weltuntergang. Die Fiat-Lux-Anhänger sollten dabei von Raumschiffen gerettet werden. Seit Jahren wurde über den Gesundheitszustand von Uriella spekuliert, mehrmals wurde von Krebs und der Nervenkrankheit ALS gesprochen. Uriella sei seit neun Jahren ans Bett gefesselt und rund um die Uhr auf Pflege angewiesen gewesen. 

Die Schweizer Boulevardzeitung «Blick» übergab Uriella zum Geburtstag kürzlich weisse Schokolade und weisse Blumen. Die Sektenführerin soll sich mit einer handgeschriebenen Karte dafür bedankt haben. «In herzlicher Dankbarkeit für die Geburtstagsüberraschung», stand auf der Rückseite eines Fotos, das ein Fiat-Lux-Mitglied an den Ringier-Hauptsitz nach Zürich brachte.

Die Abdankung findet am Freitag, 1. März, um 14.30 Uhr in der katholischen Pfarrkirche im deutschen Ibach-Unteribach statt.(lex)