Wenn kleine Kinder krank sind

Sibylle Russenberger | 
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Kranke Kinder leiden, Eltern stossen an ihre Belastungsgrenze. Bild: pexels

Letzte Woche war bei mir wieder mal «Leben am Limit» angesagt. Beide Kinder lagen mit Fieber, Schnupfen und Heiserkeit flach. Als dann noch rote Punkte am ganzen Körper in Erscheinung traten, konnte ich es nicht lassen und musste Google fragen, was das denn schon wieder sein könnte. Ein Gratistipp an alle Noch-Nicht-Eltern: Niemals Krankheitssymptome eurer Kinder googeln. Denn jedes Mal, wenn ich das tue, rufe ich danach mit 100 prozentiger Sicherheit panisch beim Kinderarzt an, weil das Internet mir böse Dinge prophezeit.

Auch dieses Mal war das nicht anders. Nach dem Telefonat mit dem Kinderarzt war ich erstmal beruhigt. Warten, Ruhe bewahren, Tee trinken, Fieber senken. Wenn ich es mir so überlege, sind die Ratschläge immer dieselben, was natürlich auch richtig ist. An dieser Stelle ein Lob an alle Praxisassistentinnen und Kinderärzte. Ich weiss nicht, wie ich drauf wäre, wenn ich täglich hysterische Eltern beruhigen müsste, die sich sicher sind, dass ihr Kind auf jeden Fall jetzt sofort eine Untersuchung in der Praxis benötigt. Nach der gefühlt 1177sten Kinderkrankheit meiner Kids habe auch ich begriffen, dass man wegen Fieber und Schnupfen keinen Notstand ausrufen muss. Zumindest nicht beim Arzt.

«Abwechselnd trug ich meine Kinder wie klammernde Koala-Babys»

Zu Hause sieht es natürlich anders aus. Da ist sehr viel Energie, Ausdauer und Einfühlungsvermögen gefragt. Abwechselnd trug ich meine Kinder also wie klammernde Koala-Babys durch die Gegend und war bemüht, dass sie schlafen und sich bald besser fühlen. Wäsche, Haushalt und Zeit für mich können warten. So verbrachte ich den ganzen Tag und freute mich schon auf die Nacht – nicht.

Am nächsten Morgen ging es weiter. Nur kam da noch die Müdigkeit und Arbeit hinzu. Kita kommt natürlich nicht infrage und die Grosseltern sind in den Ferien. Die Arbeit bis nächste Woche liegen lassen ist für mich keine Option. Also kam ich auf die brillante Idee, meine Arbeit von zu Hause aus zu erledigen und die Kinder abwechselnd mit meinem Mann zu betreuen. In meiner Vorstellung hätte ich im Homeoffice gearbeitet, während meine Kinder friedlich neben mir geschlummert hätten. Die Realität sah jedoch ein wenig anders aus. Mein «Büro» war der Küchentisch, das Sofa und das Kinderbett. Laptop-sei-dank.

Zur Not schaltete ich dann den Fernseher ein und arbeitete zu «Aramsamsam» und «Baby Shark tütütütütütü, Baby Shark tütütütü» im Hintergrund.

«Ich fühle mich wie eine ferngesteuerte Multi-Tasking-Maschine»

Ganz ehrlich, früher habe ich immer gedacht – Kinder? Kein Problem, ich bin unglaublich belastbar. So schnell bringt mich nichts aus der Ruhe. In solchen Extremsituationen fühle ich mich aber wie eine ferngesteuerte Multi-Tasking-Maschine. Dazu kommt natürlich die emotionale Komponente, dass die Kleinen mir unendlich leid tun, wenn sie so leiden. Immerhin habe ich so keine Zeit, selber krank zu werden – zumindest bis die beiden wieder gesund sind.

Liebe Eltern: Wir sind Superhelden und können stolz auf uns sein. Das soll auch mal gesagt werden. Liebe Grosseltern: Ich freue mich, wenn ihr aus den Ferien zurück seid ;-)

Hier schreibt Sibylle:

 

36 | Mama von Kleinkind 3.5 Jahre und Baby 9 Monate | Kaffee- und Mate-Trinkerin | Alles-unter-einen-Hut-Bringerin | Schaffhauserin mit bizli Fernweh

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