Vertrauen in Leben und Sterben

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Zu «489 Abtreibungen nach der zwölften Woche», SN vom 8. 3.

Ich lese in dem Artikel: «In seltenen Fällen kamen bei Spätabtreibungen Neugeborene auf die Welt, die noch lebten. Und muss ein Spätabbruch ­vorgenommen werden, ist das für alle Beteiligten wirklich schwierig.»

Ich frage mich, was für Zukunftsfolgen eine solch erzwungene Tot­geburt haben wird. Ja, ­haben muss. Zum Glück besitzt der Mensch ein ­aktives Gewissen, und das wird sich, wenn wir eine solche Entscheidung ­getroffen haben, früher oder später bei allen Beteiligten zu Wort melden.

Warum aber, so meine Frage, lässt Mann/Frau in einem solchen Fall der Natur nicht einfach ihren Lauf? Wenn ein Kind nicht lebensfähig sein wird, warum greifen wir dann ein? Auch wenn eine Behinderung zu erwarten ist, warum lassen wir das Kind nicht auf die Welt kommen?

Ich frage mich, warum ist unser Vertrauen ins Leben und gleichzeitig ins Sterben nicht wirksam, wo ist es hingekommen? Ich bin überzeugt, unser Schicksal, unser Leben und unser Sterben können niemals ein Zufallsgeschehen sein. Unser Leben ist und bleibt ein immerwährendes Wagnis, das wir jeden Moment nur annehmen können. Aber unsere Ängste sollten wir besser unter die Lupe nehmen.

Ich bin mir sicher, wir dürfen und sollen unser Leben gestalten, dafür können wir aber auch immer die volle Eigenverantwortung für alle Entscheidungen selbst übernehmen. Dabei auf unser Gewissen zu hören, nicht nur unser eigenes Wohl in den Vordergrund zu stellen, das sollte dabei selbstverständlich sein.

Ich empfehle ihnen zu diesem Thema den Film auf SRF 1, aus­gestrahlt in «Sternstunde Religion»: ­«Wo­che 23, die Entscheidung».

Erika Suter, Dörflingen

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