Angelika Angelika So 23.04.2017 - 11:03 Danke für dieses fundierte Interview. Herr Küblers Hinweis auf die Rolle der Frauenbewegung, was den Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung angeht ist wichtig. Ich möchte eine Diskussion, die Alice Schwarzer 1980 mit Günter Amendt führte empfehlen. Sie ist im Netz abrufbar und trägt den Titel "Wie frei macht Pädophilie". Jürg Jegge beruft sich, wie viele, die in psychoemotionaler und sexueller Hinsicht eine ähnlich ambivalente, aber in ihrer Wirkung letztlich destruktive Entwicklung genommen haben wie er, auf die Lehre Wilhelm Reichs. Diese Ideologie gab der so genannten „Sexuellen Befreiung“ einen intellektuellen und emotionen Rahmen. Soweit ich es einschätzen kann, hat Reich nie für pädokriminelle Handlungen plädiert. Aber seine Sicht auf Sexualität bildet eine Adaption der traditionell männlichen ab. Wonach die eigenen Empfindungen beim Sexualakt, ganz oder teilweise auf den projiziert werden, der an dessen Vollzug beteiligt wird. Eine egozentrierte Haltung, die für eine Bewegung, die vorgab für "Progressivität" zu stehen bezeichnend ist. Welchem Zweck die vorgebliche "Befreiung" der Sexualität überhaupt diente und was sie uns hinterlassen hat, wäre in dem Zusammenhang als Debatte längst überfällig. Jan Feddersen hat 2007, also drei Jahre bevor der letzte Missbrauchstsunami Deutschland erreichte, für die taz einen wunderbar konstruktiv-kritischen Bericht über einen Kongress der Reich-Jünger geschrieben. Als "Czyborra/Pressespiegel/Überfick" online gestellt. Die Sicht eines Erfahrungsexperten für Missbrauchsverbrechen auf die „Sexuelle Revolution“ stellte Winfried Ponsens 2013 in der taz in einem sehr reflektierten Artikel dar: „68 hat mich gerettet“. Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen Erwachsenen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer von schwerem sexuellen Missbrauch wurden