Thierry Burkart tritt als FDP-Präsident zurück

Lucas Blumer | 
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Staenderat Thierry Burkart beim 43. Bleigiessen und 9. Neujahrsapero im Stadttheater Schaffhausen, am Donnerstag, 12. Januar 2023. (Melanie Duchene / Schaffhauser Nachrichten)
Der Präsident der Schweizer FDP, Thierry Burkart, tritt per Oktober 2025 von seinem Amt zurück. 2023 war er zu Gast beim traditionellen Bleigiessen der SN. Bild: Melanie Duchene

Nach vier Jahren an der Spitze der Freisinnigen tritt Präsident Thierry Burkart zurück. Das hat der 49-Jährige am Dienstag bekannt gegeben.

Das ist eine Überraschung: Thierry Burkart gibt das Amt als FDP-Präsident ab. Am Dienstag habe er die Fraktion informiert. Der Zeitpunkt für einen Wechsel an der Spitze der Partei sei gut, heisst es in einer Mitteilung der Partei. Die FDP sei heute «klar positioniert, tritt geschlossen auf und ist organisatorisch stark aufgestellt», so Burkart.

 

 

Er wolle künftig als Aargauer Ständerat «wieder ausschliesslich Sachpolitik betreiben und sich wieder mehr seinen professionellen Aktivitäten widmen», heisst es zu den Beweggründen seines Rücktritts. Sein Amt gibt er per Oktober 2025 ab. Er war seit 2021 FDP-Präsident, damals trat Burkart die Nachfolge von Petra Gössi an.

In einem Interview mit der «NZZ» betont Burkart, «dass der Zeitpunkt richtig ist». Er habe sich den Entscheid nicht leicht gemacht. Die nächsten Wahlen seien in zwei Jahren, so bleibe «genügend Zeit für die Übergabe und die Einarbeitung». Er gehe auch nicht aus Angst vor einer weiteren Wahlniederlage.

«Das Amt macht mir so viel Freude wie noch nie»

Unter Burkarts Führung hat die FDP einen klar bürgerlichen Kurs eingeschlagen. Bei den Wahlen zahlte sich das aber nicht aus: 2023 haben die Liberalen das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte eingefahren. Auch bei den kantonalen Wahlen ist die Tendenz nicht erfreulich. «Es braucht seine Zeit, bis die Arbeit an der Positionierung und der Parteistruktur Früchte trägt. Ich bin überzeugt davon, dass wir bald ernten können», ist Burkart überzeugt. Die Parteipositionierung sei «klarer denn je», lässt er in der Medienmitteilung verlauten.

Dass sein Rücktritt Vorbereitung für eine Kandidatur als Bundesrat sei, verneint Burkart gegenüber «Radio Argovia». Da es weder bei Ignazio Cassis noch bei Karin Keller-Sutter Anzeichen eines Rücktritts gebe, «stelle sich die Frage auch gar nicht». Das Amt mache ihm «im Moment so viel Freude wie noch nie». Er gehe ohne Verbitterung.

Die FDP wolle in den nächsten Tagen eine Findungskommission einsetzen, sagt Burkart. Als Präsident dieser Kommission ist der Zürcher Nationalrat Beat Walti vorgesehen.

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