Bund kämpft gegen die Einkaufstouristen: Bald schon verzollen ab 150 Franken?
Die Politik macht Ernst im Kampf gegen den Einkaufstourismus. Der Bundesrat schlägt nun eine Halbierung der Wertfreigrenze auf 150 Franken vor.
Der Einkaufstourismus ist den Grenzkantonen und vor allem dem Gewerbe an der Grenze schon länger ein Dorn im Auge. Um den Einkauf ausserhalb der Schweiz etwas unattraktiver zu machen, will die Politik nun aktiv werden. Als Reaktion auf die Motion «Verbesserung der Steuergerechtigkeit im Warenfluss des kleinen Grenzverkehrs» aus dem Parlament schlägt der Bundesrat nun eine Halbierung der Wertfreigrenze auf 150 Franken vor.
Das würde bedeuten, dass Waren aus dem Ausland am Zoll bereits ab einem Gesamtwert von 150 Franken pro Person verzollt werden müssten. Zurzeit beträgt die Wertfreigrenze 300 Franken pro Person.
Bundesrat hat Bedenken
Der Bundesrat war gegen die Motion, da er befürchtet, dass eine tiefere Wertfreigrenze zu einem unverhältnismässigen Aufwand an den Zollstellen führen würde.
Um Staus am Zoll in diesem Fall zu verhindern, soll die Verzollung künftig mehrheitlich digital abgewickelt werden, schreibt das Eidgenössische Finanzdepartement in einer Mitteilung. Dafür soll die App «QuickZoll» angepasst werden. Eine Erweiterung, damit die Verzollung in der App auch zu einem reduzierten Mehrwertsteuersatz möglich wird, ist voraussichtlich auf den 1. Januar 2027 möglich.