Bundesanwalt Lauber bietet Rücktritt an

Es hätte sein grosser Fall werden können, doch der Fifa-Prozess wurde für Bundesanwalt Michael Lauber zum Debakel. Nun gibt er sein Amt auf.
Er hat genug von den Wirren um seine Person. Am Freitagvormittag hat Bundesanwalt Michael Lauber der zuständigen Gerichtskommission seinen Rücktritt angeboten. Das Fass zum überlaufen gebracht, hat für Michael Lauber ein Urteil des Bundesverwaltungsgericht von Mittwoch. Dort hat sich der Leiter der Bundesanwaltschaft gegen eine Lohnkürzung gewehrt, welche ihm als Strafe für Amts- und Treuepflichtverletzungen auferlegt wurde. Das Gericht reduzierte die Strafe zwar ein wenig, gab der Aufsichtsbehörde AB-BA aber in vielen Teilen recht.
Auf das Urteil reagiert Lauber nur mit einer kurzen Stellungsnahme. Die Unterstellung der Lüge weise er nach wie vor in aller Form zurück. Wenn man ihm jedoch als Bundesanwalt nicht glaube, dann schade dies der Bundesanwaltschaft.
In Kritik geraten war Lauber für seine Amtsführung im Fifa-Prozess, als es zu nicht protokollierte Treffen mit Fifa-Präsident Gianni Infantino kam. Trotz Nichtempfehlung der Gerichtskommission wurde Lauber 2019 von der versammelten Bundesversammlung knapp wiedergewählt. Nachdem sich der Konflikt mit der Aufsichtsbehörde der Bundesanwaltschaft (AB-BA) weiter verschärfte, wurde im Frühling dieses Jahres ein Amtsenthebungsverfahren gegen Lauber eingeleitet. (daz)