Berset: «Es braucht nicht sehr viel, damit der Trend kippt»

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«Wir befinden uns weiterhin mitten in einer Pandemie», sagte Gesundheitsminister Alain Berset.

In der Schweiz stiegen die letzte Woche die Infektionszahlen wieder. Gesundheitsminister Alain Berset warnte an einem Point de Presse: Die Schweiz befinde sich noch immer in einer Pandemie.

Bei einem Treffen zwischen Alain Berset und Vertretern der Kantone an einem runden Tisch. An einem Point de Presse informierten sowohl der Gesundheitsminister als auch GDK-Präsident Lukas Engelberger über die Gespräche.

Berset lobte vor allem die Zusammenarbeit mit den Kantonen. Es sei ein «sehr guten Austausch mit den Gesundheitsdirektoren» gewesen. In den Gesprächen ging es demnach um die Zusammenarbeit in dieser besonderen Lage, in denen die Kantone nun die Hauptverantwortung tragen. Eine gute Kooperation sei da besonders wichtig, so Berset.

Ausserdem nahm er zu den steigenden Zahlen der Neuansteckungen in den letzten Tagen Stellung. So sei nicht überraschend, dass die Fälle nach den Lockerungsschritten zugenommen haben. «Es zeigt, dass es nicht viel braucht, dass der Trend kippt», mahnte der Bundesrat. «Und es zeigt, dass wir uns nach wie vor in einer Pandemie befinden». Er rief erneut dazu auf, auf die Hygiene und den Abstand zu achten. Falls der Abstand nicht eingehalten werden kann, solle man eine Maske tragen. Berset: «Wir dürfen das Erreichte nun nicht verspielen.»

Lukas Engelberger, GDK-Präsident, rief gleichfalls in Erinnerung, dass die Lage immer noch angespannt sei: «Wir sind noch nicht in der normalen sondern in der besonderen Lage gemäss Epidemiengesetz.» Die Kantone seien jedoch vorbereitet und hätten die Situation sehr genau beobachtet und sich organisiert.

Kommt die Maskenpflicht?

Auf die Frage eines Journalisten, ob es eine Maskenpflicht gibt, sagte Alain Berset: «Wir hatten ein organisatorisches Treffen, keinen Krisengipfel. Betreffend der Masken wird es weitere Diskussionen geben. Aber die Kantone haben bereits heute die Möglichkeit, eine Pflicht einzuführen. Vielleicht wird es in Zukunft eine schweizweite Regelung geben.» Ähnlich sah es auch Engelberger: «Mit der Zeit wird man sehen, ob es eine nationale Koordination braucht.»

Infektionen: «Bin überrascht, wie schnell das ging»

Lukas Engelberger rief in Erinnerung, dass die Kantone sich darauf verlassen müssten, dass das Contact Tracing funktioniere. Mit Blick auf den Kanton Zürich sagte Berset, dass dieser nun schauen müsse, was es braucht, damit die Verordnungen umgesetzt werden können.

So bräuchte es funktionierende Kontaktdaten und im schlimmsten Fall könnte es auch zu Schliessung von Betrieben kommen. «Diese Möglichkeiten hat der Kanton. Er kann strenger werden in bestimmten Bereichen, wenn es hilft, die Situation in den Griff zu bekommen», so Berset. «Wenn die Kantone zum Schluss kommen, dass 200 Leute zu viel und die Qualität der Gästedaten zu schlecht sind, können sie die Betriebe schliessen.» Mit Blick auf die Ansteckungen in Zürich sagte der Bundesrat, er sei ehrlich gesagt «ein bisschen überrascht, wie schnell das gegangen ist.»

Engelberger fügte hinzu, dass wenn die Massnahmen nicht durchgesetzt werden können, man auch härtere Bestimmungen ergriffen könnte. Zum Beispiel durch strengeres Eingreifen der Polizei. Es sei Sinn und Zweck des Epidemie-Gesetzes in der besonderen Lage, dass die Kantone sich adaptieren können, wo es Sinn mache.

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Kommentare (2)

Michael De Caprio Mi 01.07.2020 - 23:31

Tja trend ist gekippt, jetzt kommt hoffentlich Plan B der Regierung den die Bevölkerung hat es rausgefordert schade

Michael De Caprio Di 30.06.2020 - 23:50

Ja mich wundert es nicht denkt Ihr im Ausgang nimmt man Abstand

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