Rücktritt: Skistar Bode Miller hat endgültig genug

Schaffhauser Nachrichten | 
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Das war’s: Skistar Bode Miller hört jetzt definitiv auf. Bild: Key

Bode Miller mag nicht mehr. Der 40-jährige Amerikaner hat seinen Rücktritt erklärt.

von David Bernold

Der Entscheid überrascht nicht gross, zumal Miller als Skirennfahrer längst von der Bildfläche verschwunden ist. Im Weltcup war er letztmals vor dreieinhalb Jahren angetreten; Mitte März 2014 beim Finale in Lenzerheide schied er im Slalom aus.

Ein knappes Jahr später kehrte er an der WM in Beaver Creek noch einmal auf die Rennpiste zurück – ohne zuvor in jenem Winter einen Ernstkampf bestritten zu haben. Die sportliche Derniere endete schmerzhaft und mit einer Verletzung. Miller stürzte im Super-G und zog sich am rechten Unterschenkel eine tiefe Fleischwunde zu. Eine genauere Untersuchung förderte schliesslich eine durchtrennte Muskelsehne zutage.

Spekulationen über den Rücktritt Millers hatte es zuvor schon gegeben, das bittere Ende vor heimischem Publikum befeuerte die Mutmassungen zusätzlich. Miller selbst stellte damals den Abschied als Skirennfahrer in den Raum – auch deshalb, weil er sich mit seinem damaligen Ausrüster Head überworfen hatte. «Ich tendiere ziemlich stark in die Richtung, nicht mehr auf die Piste zurückzukehren», sagte er damals. «Ich gehöre nicht zu den Leuten, die einen grossen Abgang oder eine Parade brauchen. Ich werde einfach nicht mehr da sein.» Mit seinem Ansinnen, mit Ski einer anderen Marke anzutreten, stiess Miller bei den Chefs der Vorarlberger Firma Head auf taube Ohren. Sie verwiesen auf den bis 2017 gültigen Vertrag. Millers Absicht war, auf Ski der Marke «Bomber» anzutreten, dem Produkt einer Firma, die nicht einmal der Ausrüster-Vereinigung angehörte, mit der der Amerikaner aber als Teilhaber eng verbandelt war.

Miller wählte in der Tat den Abgang durch die Hintertür. Seinen Rücktritt verkündete er im Zuge eines in den sozialen Netzwerken verbreiteten Gesprächs. Den Entschluss habe er schon vor Monaten gefasst, geändert daran habe sich seither nichts. Für den Familienvater hat das Private, Miller ist Vater von vier Kindern, längst Vorrang. (sda)

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