Die Qual der Wahl für Fans

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Der TV-Sportmarkt wird immer grösser und aktueller. Bild: Daniel F. Koch

Im Kampf um die populärsten Sportarten buhlen immer mehr Pay-TV-Sender um die Rechte für Liveübertragungen. Zuschauer müssen sich überlegen, ob ihre Prioritäten mehr auf Fussball oder Eishockey liegen. Einen Komplett-Liveanbieter gibt es nicht.

Bisher lagen die Rechte für die Schweizer Super League im Fussball und die National League im Eishockey bei Teleclub von Swisscom. Seit dieser Saison mischt mit MySports von UPC (ehemals Cablecom) ein neuer Player mit, der sich die Rechte an der Eishockey-Meisterschaft und der Bundesliga gesichert hat. Neu dürfen aber Swisscom und Sunrise auf ihren Plattformen dank einer Sky-App ihren Kunden Bundesliga und Champions League anbieten. Die entsprechenden Vereinbarungen wurden am Donnerstag offiziell bestätigt.

MySports mit zwei Kanälen

Der Sender kommt gleich mit zwei Kanälen ins Programm, nämlich mit MySports HD (gratis und frei empfangbar) und MySports Pro (25 Franken pro Monat), das mit Beginn der Eishockey-Saison lanciert wird. Auf dem Gratiskanal werden nur einzelne Spiele übertragen, für neun Franken kann aber ein Tagesticket für das gesamte Angebot von MySports Pro gekauft werden. Auf dem Pay-Kanal umfasst das Sportangebot für Fussball die 1. und 2. deutsche Bundesliga sowie die obersten Ligen aus Portugal, den Niederlanden, Russland und China und für Eishockey die National League, Swiss League (ehemals National League B), Schweizer Nationalmannschaft sowie die Partien der obersten Ligen aus Russland und Schweden. Swisscom hat auf den Konkurrenten reagiert und hat neben Teleclub Sport (48.70 Franken pro Monat) seit dem 22. Juli auch Teleclub Zoom (gratis) im Angebot. Auf diesem Kanal kann zwar kein Tagesticket, aber einzelne Spiele aus dem Teleclub-Sport-Angebot für fünf Franken gekauft werden.

Wichtig zu wissen: UPC-Kunden können eine eingeschränkte Teleclub-Sportoption mit drei Sendern von Swisscom für 49.80 Franken dazu kaufen, in HD-Qualität kommen weitere 5.90 Franken dazu. Ob auch Teleclub Zoom ins Programm aufgenommen werden darf, darüber wird vor der Wettbewerbskommission und bis vor Bundesverwaltungsgericht noch heftig geklagt und gestritten. Ein Entscheid steht noch aus.

Swisscom-Kunden dagegen bleibt der Zugang zu MySports Pro von UPC verwehrt. Das heisst, dass ein Eishockey-Fan den Anbieter wechseln muss, wenn er alle Spiele der National League anschauen will. Eine ausserterminliche Kündigung dürfte gemäss Konsumentenschutz kein Problem sein, da Teleclub nicht mehr das anbietet, was bei Vertragsabschluss versprochen worden ist.

Dass Sky in der Schweiz tätig sein will, ist schon längst bekannt gewesen. Nun wurden am Donnerstag die Zusammenarbeit sowohl mit Sunrise wie auch mit Swisscom bestätigt, die auf speziellen Plattformen die Sky-App anbieten dürfen. Wie viel das zusätzliche App-Angebot die Kunden kosten wird, steht noch nicht fest. Offen ist ausserdem, ob die gesamte Schweizer Eishockey-Meisterschaft exklusiv bei MySports bleiben wird, weil auch hier noch Gerichtsentscheide hängig sind.

Auch kleinere Anbieter buhlen um die Gunst der Kunden. Mit viel Geld zwängt sich der Internet-Stream-Dienst DAZN in den Markt und sicherte sich im deutschsprachigen Raum unter anderem die Rechte für die englische Premier League und die spanische La Liga. Wer bereit ist, dafür monatlich 12.90 Franken auszugeben, erhält zusätzlich gewisse WM-Quali- fikationsspiele sowie Livespiele der nordamerikanischen Ligen NHL, NBA, NFL (Football) und MLB (Baseball) ins Wohnzimmer serviert. (sda)

 

 

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