VC Kanti muss in Ostrava gewinnen, um weiterzukommen

Vor dem heutigen Rückspiel im tschechischen Ostrava hatten die Kanti-Volleyballerinnen gestern eine gut 13-stündige Busreise hinter sich zu bringen. Nach dem 3:2 im Hinspiel braucht der VC Kanti zwei Sätze, um sich für die 1/16-Final zu qualifizieren.
War das ein dramatisches Hinspiel am letzten Mittwoch in der BBC-Arena zwischen dem VC Kanti und TJ Ostrava. Nach zweieinhalb Stunden standen die Schaffhauserinnen nach einer aus ihrer Sicht nicht durchwegs optimalen Leistung als glückliche 3:2-Siegerinnen fest – «wir können sicher besser spielen», war der Tenor. Sie hatten es zu wenig geschafft, die zwei stärksten Tschechinnen, Linkshänderin Sandra Kotlabova und Andrea Strbova, effizient zu blocken oder Bälle im Feld abzuwehren. Die Equipe von Zdenek Pommer zählt auf eine gute Stammsieben.
Beim VC Kanti hingegen konnte Trainer Nicki Neubauer am Ende des zweiten Satzes mit Romy Jatzko eine gleichwertige Akteurin für die Tschechin Eva Svobodova einwechseln, und prompt entwickelte sich Jatzko bis zum Schluss zur eifrigen Punktesammlerin hinter der an jenem Abend überragenden Korina Perkovac, Diagonalangreiferin Isidora Ubavic und den Mittelblockerinnen Katerina Holaskova sowie Wiebke Silge. Beim ebenfalls dank harter Arbeit zustande gekommenen 3:2-Sieg in der NLA gegen Cheseaux war Jatzko (15 Punkte) zweitbeste Skorerin hinter Ubavic (19).
Die gestrige Reise der 20-köpfigen Kanti-Delegation – inklusive zwei Busfahrer, damit sie sich abwechseln können – begann in aller Herrgottsfrühe um 4.15 Uhr bei der BBC-Arena und führte über Stuttgart und Prag nach Ostrau, das an der Nordostgrenze Tschechiens an der Oder liegt, zehn Kilometer südwestlich der Grenze zu Polen. Das Verwaltungszentrum der Mährisch-Schlesischen Region zählte im Januar 2021 rund 285 000 Einwohner. Gegen 17.15 Uhr, nach 13 Stunden und über 1012 km, kam der Schaffhauser Bus in Ostrava an. Eine sehr, sehr lange Reise, meinte Delegationsleiter Sandro Poles, für Verpflegung unterwegs war indes gesorgt. «Wir sind überall gut durchgekommen. Einzig kurz vor Ostrava gab es einen kleinen Stau. Wir sind in einem sehr schönen Hotel untergebracht und können zweimal in der Spielhalle trainieren.» Nach dem Spiel heute (18 Uhr) erfolgt die Rückfahrt über Nacht. Hoffentlich mit einem positiven Ergebnis im Gepäck. (hcs.)