VC Kanti gewinnt dramatisches Finale

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Kelsie Payne (8) bei einem Angriff. Sie und ihre Teamkolleginnen mussten im Heimspiel gegen Thiras Santorini eine physisch und psychisch schwierige Aufgabe bewältigen. Am Ende behielten die Schaffhauserinnen aber den kühleren Kopf und siegten mit 3:2-Sätzen. Bild: Werner Schläpfer

Eine unglaublich spannende Partie boten sich im Achtelfinal-Hinspiel des CEV-Challenge-Cups der VC Kanti und AO Thiras Santorini. Die Schaffhauserinnen setzten sich im Tiebreak mit 16:14 durch.

Die Jubelorgien wollten nach Spielschluss in der BBC-Arena kein Ende mehr nehmen: Der Matchball zum 16:14, verwertet von Mittelblockerin Jessica Wagner mit einem sogenannten Gratisball – nach starkem Service von Captain Katerina Holaskova –, liess die 600 den Schaffhauserinnen zugewandten Zuschauer fast explodieren. Derweil blieben die rund 25 griechischen Fans konsterniert zurück. Auch sie hatten bis zum Schluss auf einen Sieg ihres Teams von der Ferieninsel Santorin hoffen dürfen. Den ersten Matchball hatten sie mit dem Punkt zum 14:14 noch abzuwehren vermocht. Danach war die Reihe wieder an Pia Leweling, die mit einem weiteren überraschenden Dreimeterangriff das 15:14 regelrecht erkämpfte.

Dass dieses Tiebreak im über zweistündigen Match über 20 Minuten dauerte, war auf nicht mehr enden wollende Diskussionen am Jurytisch zwischen dem ukrainischen Schiedsrichter an der Linie und dem gegnerischen Trainer Branko Gajic zurückzuführen. Alles versuchte der abgezockte Serbe, um Zeit zu gewinnen und Einfluss zu nehmen. Sportlich war das nicht. Aber letztlich hatte es auch keinen Einfluss auf den Spielausgang, weil das tschechisch-ukrainische Schiedsrichterduo kühlen Kopf und die Kanti-Spielerinnen auf bewundernswerte Art ihre Nerven behielten. Die Kantifans spendeten völlig zu Recht minutenlangen herzlichen Applaus für die tolle Leistung ihres Teams und auch für ein Volleyballspiel auf hohem Niveau. Das beste in der BBC-Arena seit langer Zeit.

Sehr wechselvolles Spiel

Die Teams und die Zuschauer hatten indes eine extrem wechselvolle Partie erlebt. Im ersten Satz (25:15) dominierte nur ein Team, der VC Kanti, während die Griechinnen noch nicht in der Schweiz angekommen schienen. Mit zehn Fehlerpunkten halfen sie dem VC Kanti sehr, doch dieser spielte auch wie aus einem Guss und hatte in Korina Perkovac und Jessica Wagner (je 4) die besten Skorerinnen. Dass dies aber nicht die Wahrheit über den Gegner gewesen war, machte Santorini im zweiten Abschnitt schnell einmal klar. Bei 3:0 nahm Trainer Gajic sein Timeout und wurde dabei enorm laut. Und das wirkte, fortan traten die Gäste vor allem am Service mit weit mehr Power an und übernahmen das Spieldiktat. Der Satz ging mit 17:25 an AO Thiras.

Im dritten Satz (25:23) war alles wieder anders, beim VC Kanti brachte die nun für Laura Koutsogiannakis gekommene Pia Leweling viel Energie rein, und auch mit den Wechseln auf dem Zuspiel (Guyer für Kemmsies) und auf Diagonal lag Nicki Neubauer richtig. Bei Santorini war die Fehlerzahl wieder auf zehn gestiegen. Gegen die Power von Mendaro/Brinkmann war im vierten Satz (19:25) erneut nicht viel zu machen. Es musste zum Tiebreak kommen. Und da erwiesen sich Pia Leweling und die wieder eingewechselte Korina Perkovac mit je fünf Punkten als Matchwinnerinnen.

«Mit dem Sieg bin ich natürlich zufrieden. Wir können aber noch deutlich besser spielen», so Kantitrainer Nicki Neubauer.

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