Ehrat überrascht, Laaksonen verliert

Sandro Ehrat überraschte mit seinem Sieg am Davis-Cup gegen Martin Klizan, Henri Laaksonen verpasste das 2:0 gegen Andrej Martin.
Davis-Cup-Playoff Slowakei - Schweiz
Programm von heute, ab 16.00 Uhr.
Doppel: F. Polasek/I. Zelenay vs. Marc-Andrea Hüsler/Henri Laaksonen. - 30 Minuten Pause.
4. Einzel: Martin Klizan vs. Henri Laaksonen. - 20 Minuten Pause.
5. Einzel: Andrej Martin vs. Sandro Ehrat.
Austragungsort: AXA Arena, Bratislava. Die Arena verfügt über ein mobiles Dach. Geplant ist mit geöffnetem Dach zu spielen.
Zuschauerkapazität: 4100.
Sandro Ehrat (ATP 286) verblüffte auf dem Sand von Bratislava mit einem abgebrühten 6:2, 7:6 (9:7) gegen die ehemalige Weltnummer 24 Klizan (ATP 90). Laaksonen (ATP 110) unterlag der formstarken slowakischen Nummer 2 Martin (ATP 114) nach einem mehr als zweistündigen Auf und Ab 2:6, 6:4, 5:7. Vor dem Doppel und den weiteren Einzeln am Samstag (ab 16.00 Uhr) ist damit im Kampf um den Vorstoss in die Playoffs um die Qualifikation für die Finalrunde 2020 alles offen.
Die Slowaken, die im Februar gegen Kanada mit den Topspielern Denis Shapovalov und Felix Auger-Aliassime nur knapp das Nachsehen hatten, verhinderten ihr Worst-Case-Szenario mit viel Mühe. Nach Klizans konfusem Fehlstart verkam Martins Partie gegen Laaksonen zur Zitterpartie mit dem schlechteren Ende für die Schweizer Equipe. Als Martin im Entscheidungssatz beim Stand von 5:4 und nach einem zuvor vergebenen Matchball ein erstes Mal zum Match aufschlagen konnte, schaffte Laaksonen das Rebreak – um sich den Service sogleich wieder abnehmen zu lassen.
Dabei tat sich Laaksonen gegen den ebenbürtigen Gegner, der in diesem Jahr drei Challenger-Turnier gewonnen hat, vor allem anfangs schwer. Gleich zu Beginn der Partie gab der Schweizer Teamleader seinen Service zweimal ab. Im weiteren Verlauf kam er verschiedene Male zu Möglichkeiten. Einige Aussetzer kosteten ihn im durchaus ansehnlichen Duell den zweiten Punkt für die Schweiz.
Ehrats Exploit
Zum Auftakt sorgte Ehrat mit seinem Zweisatzsieg gegen die slowakische Nummer 1 für eine faustdicke Überraschung. Bei seinem ersten Sieg gegen einen Top-100-Spieler im sechsten Anlauf trat Ehrat furchtlos und nervenstark auf. Zweimal nahm er seinem Gegner im ersten Satz den Service ab, einmal im zweiten. Auf das kassierte Rebreak zum 6:6 reagierte er mit dem 9:7 im Tiebreak. Ehrat verteidigte gut und nutzte die sich bietenden Chancen.
«Das ist einer meiner grössten Siege. Ich konnte meinen Plan wie gewünscht umsetzen», freute sich der 28-jährige Schaffhauser, während Klizan anerkannte: «Mein Gegner servierte wirklich gut und war einfach der bessere Spieler. Er hat den Sieg verdient.» Klizan, 2015 die Nummer 24 der Welt, trat phasenweise aber fahrig auf. Mal spielte er zu offensiv, mal zu passiv, wiederholt schlichen sich unerzwungene Fehler ein.
Für den Auftakt am Samstag gegen die slowakischen Doppelspezialisten Filip Polasek/Igor Zelenay hat Teamcaptain Severin Lüthi Laaksonen und Marc-Andrea Hüsler gemeldet, wobei Änderungen bis eine Stunde vor Spielbeginn möglich sind. Im Anschluss kommen gemäss Plan Klizan und Laaksonen zum Einsatz. Für das allfällige abschliessende Einzel sind Ehrat und Martin vorgesehen.
Setzen sich die Schweizer in der Slowakei durch können sie im nächsten März in der Qualifikation für die Finalrunde 2020 antreten. Bei einer Niederlage geht es im kommenden Jahr darum, sich die Möglichkeit für 2021 zu erspielen – es sei denn, Roger Federer gibt ein kaum zu erwartendes Commitment zum Davis Cup ab. Für diesen Fall liess Gerard Piqué von der federführenden Kosmos-Gruppe in einem Gespräch mit der Plattform «SportBusiness» durchblicken, der Schweiz eine der zwei Wildcards für das Finalturnier 2020 zu geben. (sda)