Kadetten Schaffhausen ziehen souverän in den Cupfinal ein

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Die Kadetten Schaffhausen schlagen Wacker Thun. Bild: zvg

Im Cup-Halbfinal kommen die Kadetten Schaffhausen zu einem verdienten 30:25-Erfolg gegen Wacker Thun. Von zwei Zwischensprints der Berner Oberländer lassen sie sich nicht aus der Ruhe bringen.

Es ist eine geläufige Plattitüde, dass der Cup seine eigenen Gesetze kennt – egal, in welcher Sportart. Und bekanntermassen bietet dieses Format auch die Möglichkeit, auf relativ kurzem Weg einen Titel zu erringen. Vorerst ging es aber noch nicht um den Triumph, sondern um den Einzug ins Endspiel: Wacker Thun gastierte vorgestern bei den Kadetten Schaffhausen und wollte die Möglichkeit nutzen, eine eher mässige Saison innert 60 Minuten in eine gute zu verwandeln.

Im Ligabetrieb mühen sich die Berner Oberländer als Tabellenachter ab; vor den beiden letzten Runden spüren sie den Atem des HSC Kreuzlingen im Nacken. Die Gegenwart bietet nur bedingt Grund zum Optimismus, der letzte Grosserfolg datiert von 2019. Damals gewann Wacker Thun den Cup, im Jahr davor die Meisterschaft. In der Gegenwart wurde es allerdings nichts mit einem Coup.


Dafür tanzen die Kadetten nach wie vor auf drei Hochzeiten: Quickline Handball League, Schweizer Cup, EHF European League. Im nationalen K.o.-Wettbewerb kamen sie dank eines Arbeitssieges ins Endspiel. Dabei fanden die Hausherren stets Lösungen, als ihnen Wacker Thun nahekam. Zweimal war das am Samstag der Fall – zuerst ziemlich früh, dann eher spät in der Partie. Den 4:1-Vorsprung Schaffhausens egalisierten die Gäste innert 62 Sekunden.

Topscorer Ron Delhees und der später zum besten Spieler gewählte Nicolas Raemy nutzen die Baisse, die das Heimteam in jenen Augenblicken einzog. Gefährlich war diese jedoch nicht. Nach dem 5:5-Ausgleich blieben die Berner Oberländer während 13 Zeigerumdrehungen ohne Torerfolg. In dieser Phase reüssierten die Kadetten viermal. Und mit einer Führung in dieser Höhe (13:9) ging es in die Pause. Bis zu diesem Zeitpunkt machte bei den Kadetten vor allem Goalie Kristian Pilipovic auf sich aufmerksam.

Im ersten Durchgang hielt er 53 Prozent aller Thuner Versuche – ein Spitzenwert. Nur Sekunden vor der Sirene ging Pilipovic sogar selbst in den Abschluss, aber sein Schuss aus der eigenen Spielhälfte fand das Ziel nicht. Nach dem Seitenwechsel variierte Schaffhausens Vorsprung vorerst zwischen zwei und vier Toren. Der Aussenseiter blieb dran, das Tempo nahm zu, die 738 Zuschauer kamen in den Genuss bester Unterhaltung. «Wir wussten, dass wir nicht mit zehn oder zwölf Treffern Differenz gewinnen», sagte Rückraumspieler Mehdi Ben Romdhane bei seiner Analyse.

Er war am Samstag einmal erfolgreich, sein Mannschaftskollege Patrik Martinovic insgesamt siebenmal. Während der Saison verpflichtet, ist er definitiv bei den Kadetten Schaffhausen angekommen. Neben dem Isländer Odinn Thor Rikhardsson war der Kroate Martinovic der auffälligste Protagonist im orangefarbenen Dress.

Als Wacker Thun den Rückstand auf ein Tor verkürzen konnte, war es indes Altmeister Joan Cañellas, der mit einer Einzelaktion Verantwortung übernahm: 21:19 – die Stossrichtung stimmte. Und ein mögliches Aufbäumen des Widersachers verkam zu einem Strohfeuer. Mit einem letztlich souveränen 30:25-Erfolg setzte sich der Favorit durch – und qualifizierte sich für den Cup-Final. Dieser ist für den 27. April angesetzt, der Gegner heisst RTV Basel. Er setzte sich im NLB-Duell gegen Stäfa durch (33:29).

Obwohl die Kadetten Schaffhausen in rund sechs Wochen als hoher Favorit nach Gümligen reisen, wollte Mehdi Ben Romdhane nichts von einem von vornherein feststehenden Sieg wissen. «Im Handball kann immer alles passieren», bediente er sich eines Bonmots und verwies auf die Niederlage des HC Kriens-Luzern im Viertelfinal gegen Stäfa.

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