Kadetten müssen mit einem Punkt gegen starkes Pfadi zufrieden sein

Hans Christoph Steinemann | 
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Zum Wiedereinstieg in die Meisterschaft trennen sich Leader Kadetten und das Zweite Pfadi mit 30:30 (15:14).

Zum Wiedereinstieg in die Meisterschaft trennen sich Leader Kadetten und das Zweite Pfadi mit 30:30 (15:14).

Der Start in die Rückrunde gestaltete sich für die Kadetten etwas schwieriger, als sie sich das vorgestellt hatten. Nach einer guten ersten Halbzeit, in der sie zweimal mit sechs Toren in Führung lagen (11:5, 19., und 12:6, 21.), mussten die in der Folge nachlassenden Schaffhauser den Gegner aus Winterthur immer näher herankommen lassen. Schon bis zur Pause verkürzten die Pfader auf 15:14 – sie waren im Abschluss deutlich effizienter geworden und münzten die letzten acht Angriffe der ersten Hälfte in Tore um. Derweil gelangen den Kadetten nurmehr drei Treffer. Insbesondere Kreisläufer Erik Schmidt, der vorher mit drei Toren gut im Spiel war, scheiterte nun einige Male aus besten Positionen am Pfadi-Goalie Dennis Wipf.

Spieldiktat abgegeben

Das Nachlassen im Abschluss war nur der eine Grund für das nun enge Spiel, auch in der Abwehr vermochten die Schaffhauser vor allem die beiden seitlichen Aufbauer nicht mehr zu bremsen. Das konstatierte auch KadettenTrainer Adalsteinn Eyjolfsson, der mit der Deckungsleistung ebenso wenig zufrieden sein konnte. Der Algerier Mustafa Hadj Sadok (10 Tore) und der Georgier Giorgi Tskhovrebadze (5) wirbelten mit Tempo und gekonnten Täuschungen die orange Abwehr mehr durcheinander, als es dieser lieb war. Oder sie schufen Raum für ihre Mitspieler, die sich gut in Szene setzten. Im zweiten Abschnitt ging es im ähnlichen Stil für Pfadi weiter, die Kadetten mussten das Spieldiktat bald endgültig abgeben.


Bei 17:15 durch einen Gegenstoss von Jonas Schelker und bei 19:18 in der 39. Minute durch einen weiteren Konter brachte Luka Maros seine Farben zum letzten Mal in Führung. Fortan legten jeweils die Pfader mit einem Treffer vor, und die Kadetten glichen bis zum 27:27 regelmässig aus. Ab der 50. Minute versuchte es Trainer Eyjolfsson mit einer 5-1-Abwehr und dem Spanier Joan Cañellas als vorgestelltem «Zerstörer». Der Rückkehrer von der EM in der Slowakei und in Ungarn, wo er ein so glänzendes Turnier gezeigt hatte, versuchte trotz Müdigkeit alles, aber dem Spiel vermochte er, nachdem er erst tags zuvor unter zeitlich schwierigen Umständen in die Schweiz gereist war (vgl. Video-Interview), diesmal nicht wie noch beim 33:30-Sieg in Winterthur den Stempel aufzudrücken. Dementsprechend enttäuscht war der 35-Jährige nach dem engen Match, der aber doch noch ein versöhnliches Ende für die Kadetten hatte.


Nach einer Zweiminutenstrafe gegen Dimitrij Küttel in der 54. Minute zogen nämlich die Pfader für einmal mit zwei Toren davon, 27:29. Und in der Folge pfiffen die auch nicht ihren allerbesten Abend erlebenden EM-Schiedsrichter Brunner/Salah ein Stürmerfoul gegen Herburger. Das eröffnete den Gästen die Möglichkeit zur vorentscheidenden Dreitoreführung, doch Sidorowicz scheiterte mit einem Durchbruch aus nächster Nähe am «Hexer» im Kadettentor, Kristian Pilipovic. Auf den von Topskorer Samuel Zehner verwerteten Penalty machte Freivogel das 28:30, aber erneut Zehnder verkürzte schnell auf 29:30. Die 16. Parade von Best player Pilipovic ebnete den Kadetten den Ausgleich zum 30:30 durch Jonas Schelker, dies im Angriff mit sieben gegen sechs Feldspielern. Pfadi blieb indes am Drücker und hätte nach dem Timeout bei 59:37 Minuten genügend Zeit zum Siegestreffer gehabt. Doch es kam nur noch zum direkten Freiwurf nach dem Schlusspfiff, den Pilipovic von Hadji Sadok hielt. Es war letztlich ein glücklicher Punkt für die Kadetten, aber ein sehr wichtiger, denn der Vorsprung des Leaders auf den Zweiten bleibt so bestehen.

Telegramm

Kadetten Schaffhausen – Pfadi Winterthur 30:30 (15:14). - BBC-Arena. - 634 Zuschauer. - SR Brunner/Salah. - Kadetten: Pilipovic (1. - 60./16 P.), Biosca (nicht eingesetzt); Lier (1), Kusio (3), Schelker (6), Schmidt (3), Maros (4), Tominec (1), Herburger (3), Küttel(1), Cañellas (1), Bartok, Novak, Markovic, Zehnder (7/4), Matzken (nicht eingesetzt); ohne Schopper (angeschlagen), Gerbl und Jerry. - Pfadi: Shamir(1. - .16. und 51. - 60./5 P.), Wipf(17.-50./7 P.); Hadj Sadok (10), Schönfeldt (2), Tynowski (2), Sidorowicz (2), Jud (1), Bräm (3), Freivogel (3), Tskhovrebadze (5/2), Lagerquist, Leopold (2), Leventoux, Ott, Pecoraro, Ruh; Pfadi ohne Vernier, Radovanovic, Heer, Störchli (alle verletzt). - Zweiminutenstrafen: 2 gegen Kadetten , 3 gegen Pfadi

Rangliste nach Punktekoeffizient: 1. Kadetten 1,88/16/30 (478:370). 2. Pfadi Winterthur 1,41/17/24 (531:471). 3. Wacker Thun 1,17/18/21 (498:481). 4. BSV Bern 1,17/18/21 (501:495). 5. GC Amicitia Zürich 1,06/18/19 (511:484). 6. Suhr Aarau 1,00/16/16 (432:413). 7. St. Otmar SG0,94/17/16 (494:497). 8. Kriens-Luzern 0,88/16/14 (429:429). 9. RTV Basel 0,61/18/11 (423:475). 10. Chênois Genève 0,00/18/0 (410:592). – Nächstes Spiel der Kadetten. Schweizer Cup, Viertelfinal: HSC Suhr Aarau - Kadetten (So, 6.2., 16.00 Uhr, Schachenhalle Aarau.

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