Die Kadetten starten in Winterthur mit einer Niederlage in die Finalserie

Ralph Denzel | 
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Rastko Stojkovic stand im ersten Finalspiel im Mittelpunkt: Als hervorragender Kreisläufer und mit acht Toren Pfadi-Topskorer, aber auch als Provokateur, für den die Kadettenspieler Frimmel, Pilipvovic und Novak (v. l.) hier eine Strafe fordern. Bild: Key

In einer ambitionierten Partie in der Axa-Arena zeigten sich die Gastgeber in der Schlussphase abgebrühter.

«Es ist ein wichtiger Schritt. Aber es ist nur ein Schritt», so die simple Erkenntnis von Pfadi-Trainer Adrian Brüngger nach Spielschluss. Seine Mannen schafften es dem Druck standzuhalten und legten in der Playoff-Finalserie mit einem 28:25-Heimsieg gegen die Kadetten vor Heimpublikum mit 1:0 vor. Damit sind es nun die Schaffhauser, welche am Montag in ihrem Heimspiel unbedingt nachziehen müssen.

Die Kadetten hatten ihre erste und einzige Führung des Spiels beim Stande von 4:3, als Donat Bartok einen Pass von Pfadi-Regisseur Kevin Jud abfing und mittels Gegenstoss seinen bereits dritten Treffer bis dato erzielte. Doch eben, die Freude währte nicht lange. Denn Pfadi machte in einer sehr ambitionierten Partie vieles ein klein wenig besser als die Kadetten. Vor allem waren sie ein Muster an Effizienz im Abschluss. Und sie hatten mit Rastko Stojkovic einen abgebrühten Routinier (39), der von Kevin Jud und Konsorten immer wieder am Kreis freigespielt wurde und «für die dreckigen Tore sorgte», wie es dessen Trainer Brüngger ausdrückte. Der Serbe fand gegen die eigentlich kompakte 6:0-Defensive der Schaffhauser immer wieder einen Weg, um sich durchzutanken, und hatte nach 18 Minuten bereits vier Treffer auf dem Konto – er beendete die Partie mit acht.

Fehlende Paraden und Konsequenz

Nach ebendiesen 18 Minuten lagen die Kadetten bereits mit 7:11 in Rückstand. Bald darauf nahm Trainer «Adli» Eyjolfsson sein erstes Timeout und brachte nun Kristian Pilipovic zurück ins Tor. Er und sein Kollege «Nacho» Biosca konnten bis dahin noch immer keine Parade verbuchen. Und es kamen auch in der restlichen Spieldauer nur gerade fünf zu- stande. Zu wenig natürlich, um eine Finalpartie zu gewinnen. Doch Abwehrchef Lukas Herburger suchte den Grund für die Niederlage anderweitig: «Es war unsere Einstellung, die heute nicht stimmte. Das waren nicht die Kadetten der letzten Spiele wie etwa gegen Kriens und Bern, sondern die ‹alten› Kadetten. Dies gilt es für das nächste Spiel nun wieder umzustellen», so der Österreicher.

Dass für die Schaffhauser mehr drin gelegen wäre, dies sah man in den Schlussminuten der ersten Halbzeit: Da fanden die Kadetten nun endlich den Zugriff gegen Stojkovic, Radovanovic – auch er erzielte sechs Tore – und Co. in der Abwehr. Pfadi gelangen kaum noch Tore bis zum Pausenpfiff. Als dieser erfolgte, waren die Kadetten wieder auf 12:14 dran.

In der zweiten Hälfte überraschte Eyjolfsson, indem er seinem Spielmacher Gabor Csaszar keine Einsatzzeit mehr gewährte. Dabei schienen sich die Winterthurer deutlich besser auf den jungen Schelker, als auf den routinierten Ungaren eingestellt zu haben. Der Erfolg gab dem Isländer nur zu Beginn recht: Seine Mannen glichen in einer Überzahlsituation – Pfadi unterlief ein Wechselfehler – die Partie kurz nach Wiederanpfiff auf 16:16 aus. Doch danach waren es wieder die Gastgeber, welche sich in vielen Situationen etwas abgebrühter zeigten. Sie zogen wieder auf 21:18 weg.

Nach 46 Minuten brachte Eyjolfsson erstmals Marian Teubert für Luka Maros im linken Rückraum. Eine Aktion, die zeigte, dass den Schaffhausern aufgrund diverser Verletzungen auch das Personal etwas mangelt. Wobei Pfadi exakt das gleiche Problem hat: Adir Cohen spielte die Partie im linken Rückraum durch und vertrat den verletzten Roman Sidorowicz mehr als beachtlich.

«Am Ende ist es ein Abnützungskampf, wobei wir nie mehr in Bedrängnis kommen», beschrieb Adrian Brüngger die Schlussminuten der Partie – es war der erste Sieg von Pfadi in einem Playoff-Final gegen die Kadetten. Mit einem Doppelpack rund drei Minuten vor Schluss baute Stojkovic die Führung auf vier Tore aus. Es war die Vorentscheidung.

 

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