Schweizer Handballnationalmannschaft steckte wegen Schneesturm fest

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Um 18 Uhr hat die Schweiz ihr erstes WM-Spiel gegen Österreich. Symbolbild: Pixabay

Die Schweizer Handballnationalmannschaft wurde nachträglich für die WM nominiert. Die Kurzfristigkeit dieser Entscheidung sorgte aber für ein regelrechtes Chaos und auch die Kadetten Schaffhausen sind nicht ganz zufrieden mit dem Entscheid.

Die Schweiz nimmt aktuell das erste Mal seit 1995 wieder an einer Handball-WM teil. Das Programm ist dabei sportlich, im doppelten Sinne: Nach der kurzfristigen Nachnominierung der Handballnati fliegt diese erst am heutigen Spieltag nach Agypten. Nach der Ankunft am Airport in Kairo um 13 Uhr Ortszeit (12 Uhr MEZ) erfolgt sogleich der Transfer an den Spielort, in die Sporthalle der Stadt Madinat as-Sadis min Uktubar, gut 30 Kilometer westlich der Hauptstadt gelegen. Um 18 Uhr (MEZ) steht dann bereits das erste WM-Spiel gegen Österreich auf dem Programm.

Dabei hat vor ein paar Tagen niemand an diese WM-Teilnahme geglaubt. «Die Absage von Tschechien habe den Stein am Dienstag ins Rollen gebracht», erklärte Michael Suter. Kurz darauf kam noch das Aus der USA hinzu, die rund ums Team 18 Covid-19-Fälle zu beklagen hatte. Nun rückte nach Nordmazedonien auch noch die Schweiz nach. «Wir haben sogleich den Plan B gestartet», sagte SHV-Chef Ingo Meckes, der die Hebel in Bewegung setzte, um alles zu regeln für diese WM-Teilnahme. Und es war enorm viel, was es da zu tun gegeben habe, von der Organisation all der Tests über die Buchung des Charterfluges bis hin zu den Details in Ägypten.

Und damit noch nicht genug: Am Donnerstagmorgen folgte das nächste Problem: Wegen des Schneegestöbers sass die Mannschaft in Kloten fest. Das berichtete CH-Media. Um 8 Uhr es für die Schweizer Handball-Nati losgehen sollen. Um 8.52 Uhr meldete der Pressechef der Mannschaft Marco Ellenberger, dass der Airport zu sein und man noch auf dem Rollfeld stehe. Man hoffe auf einen Abflug gegen 9.30 Uhr. Letztlich wurde es dann 9.54 Uhr, als die Mannschaft in Richtung Ägypten abflog. Ankunft war also gegen 14 Uhr. Dann musste die Mannschaft es noch zur Halle schaffen, die knapp 30 Kilometer vom Flughafen entfernt ist.

Kadetten zeigen sich stolz – aber auch kritisch

Sieben Spieler der Kadetten Schaffhausen nehmen an der Handball WM in Ägypten teil: So sind Mehdi Ben Romdhane, Maximilian Gerbl, Philip Novak, Nik Tominec und Samuel Zehnder im Schweizer Aufgebot. Lukas Herburger und Sebastian Frimmel treten für Österreich an. Damit ist ein Grossteil der Munotstädter im Land am Nil. Mit Jonas Schelker und Lukas Maros wurden zwei weitere Kadetten-Spieler vor dem Abflug positiv auf Corona getestet. Bei einem negativen Test wären auch sie in Ägypten dabei gewesen. 

Die vielen Spieler an der WM bringen allerdings auch Probleme mit sich, wie die Kadetten in einer Medienmitteilung erklären. So müssen die Kadetten bereits in der laufenden Meisterschaft drei Spiele nachholen. Im Schweizer Cup stehen sie im Halbfinal – dieser muss aber ebenfalls nachgeholt werden. Und auch im Europa-Cup liegen die Kadetten vier Spiele hinter dem Fahrplan. Daher müssen die Kadetten ab Februar jede Woche ein bis zwei internationale Spiele – zum Teil verbunden mit Reisen – und ein bis zwei nationale Spiele austragen. «Dies ist aus Sicht der Kadetten-Führung zu viel für die jungen Sportler», hiess es in der Medienmitteilung des Vereins. «Es darf aber nicht sein, dass die Kadetten, die fast die Hälfte des Schweizer Nationalteams stellen, ihre eigenen Ambitionen, die Verteidigung des Schweizer Meister Titels und ein Top Ergebnis im internationalen Wettbewerb, wegen dieser zwar für den Schweizer Handball tollen, für die Spieler sowie den Verein aber belastenden zusätzlichen Spiele an der WM, verpassen», so der Verein weiter. (rd)

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