Ein letztlich ungefährdeter Startsieg

Hans Christoph Steinemann | 
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In der Abwehr packten Herburger und Co. kräftig zu und hinten hielt Kristian Pilipovic mehr als 20 Bälle. Bild: Michael Kessler

Die Kadetten haben sich im ersten NLA-Spiel der Saison 2020/21 für die Niederlage im Supercup (20:25 vs.Suhr Aarau) mit einem 27:18-Heimsieg gegen ein lange kämpferisches GC Amicitia Zürich rehabilitiert.

Es war am gestrigen Abend nicht mehr ganz so, wie sich das der Kadetten- oder Handballfan in der BBC-Arena gewöhnt ist. Das neue Corona-Schutzkonzept fand nach dem Testspiel gegen Balingen-Weilstetten Anfang August zum zweiten Mal Anwendung. Das heisst, die Zuschauer mussten sich alle ein Sitzplatzticket erwerben und dazu zusätzlich ein Formular mit den Personalien ausfüllen, das beim Eingang in die Halle abzugeben war. Die Halle hat neu nicht mehr einen zentralen Eingang, sondern drei separate, bei denen zudem allen Matchbesuchern die Körpertemperatur gemessen wird. Das Prozedere ging recht flott vonstatten, lange Wartezeiten gab es kaum – was bei genau gezählten 386 Zuschauern auch nicht zu erwarten war –, und ob jemand wegen zu hohem Fieber abgewiesen wurde, ist nicht bekannt. Eine generelle Maskenpflicht herrschte nicht auf den Rängen, es ist lediglich eine Empfehlung.

Auf jeden Fall konnte die Saisoneröffnungspartie in der NLA ziemlich pünktlich beginnen. Und bis zur 5. Minute wähnten sich die Kadettenfans wie im falschen Film, denn das neu von Adalsteinn Eyjolfsson gecoachte Team erwischte einen kompletten Fehlstart: 0:3 stand es nach fünf Minuten, einiges vom verlorenen Supercup am letzten Sonntag schien noch in den Köpfen zu sein. Aber zum Glück nicht für lange, denn die Schaffhauser erwachten in der Folge und drehten dank verbesserter Angriffseffizienz der beiden seitlichen Aufbauer Dimitrij Küttel (total 7 Tore) und Luka Maros (5) das Resultat in ein 5:3. Doch bis zur Pause (10:9) und 15:13 (45.) blieb die Partie recht offen, danach zogen die Kadetten vorentscheidend auf 21:15 davon.

Coach Eyjolfsson war ruhig geblieben und setzte mit dem ersten Einsatz von Bundesligaspieler Erik Schmidt einen ersten taktischen Akzent: Nicht zuletzt der 2,04 m grosse Abwehrcrack war es, der nun einige Pässe zum wendigen Zürcher Kreisläufer Mikhail Zhyla unterband. Dass der Altmeister im Gästetor, der 44-jährige Nikola Marinovic, immer noch schwer zu bezwingen ist, mussten die Kadettenangreifer oftmals feststellen – je sechs Paraden pro Halbzeit gelangen dem einstigen Kadetten-Hexer. Gestern Abend wurde Marinovic indes weit übertroffen von seinem Gegenüber Kristian Pilopovic. Der Österreicher hielt insgesamt 21 Bälle, davon zwei Penaltys, und war ein wichtiger Faktor im Defensivgefüge der Kadetten. Mit der Quote von 55 Prozent war ihm die Wahl zum Best Player gewiss, und entsprechend freute sich der 25-Jährige darüber, dass sie die Abfuhr im Supercup wieder gutmachen konnten. «Als Mannschaft haben wir schon Druck verspürt, aber ich bin froh, dass wir heute zu Hause spielten. Wir sind überhaupt dankbar, dass wir wieder spielen dürfen und dass ihr alle gekommen seid.»

 

Die Resultate der 1. NLA-Runde

Pfadi Winterthur - BSV Bern 31:27.

Kriens-Luzern - Wacker Thun 30:21.

St. Otmar SG - Suhr Aarau 29:26.

Endingen - RTV 1879 Basel 23:23.

Kadetten SH - GC Amicitia 27:18.

NLA. Kadetten Schaffhausen - GC Amicitia Zürich 27:18 (10:9)

386 Zuschauer. - SR Hennig/Meier. - Strafen: 7-mal 2 Minuten gegen Kadetten, 4-mal 2 Minuten gegen GC Amicitia. - Kadetten: Pilipovic (21 Paraden)/Biosca (für ein Penalty); Frimmel (2/1), Gerbl (2), Herburger (1), Küttel (7), Maros (5), Schelker (1), Schmidt, Novak, Schopper (1), Sesum (3), Tominec (1), Zehnder (4), Teubert, Ben Romdhane; ohne Csaszar und Montoro (angeschlagen) und Markovic (verletzt). - GC Amicitia: Marinovic (12 Paraden)/Bachmann (1); Alili (6/3), Bader, Brücker (1), Kaletsch (1), Klampt (1), Leitner (1), Matic (1/1), Onamade, Popovski, Quni (3), Schild, Zhyla (4). - Bemerkungen: Verschossene Penaltys: 2:2.

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