Nullnummer: FCS stolpert erneut über Schlusslicht SC Kriens

Philipp Hagen | 
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Magere Fussballkost lieferten der FC Schaffhausen und dessen Gastgeber SC Kriens am Samstagabend im Stadion Kleinfeld ab. Das Spiel endete torlos remis, der Punkt hilft niemandem so richtig.

«Immerhin ist es der erste Auswärtspunkt der Saison», versuchte FCS-Trainer Martin Andermatt nach Spielschluss in der Innerschweiz das Positive zu bilanzieren. Zudem: «Wir haben erneut kein Gegentor erhalten und kamen auch nie in Bedrängnis dazu. Die Defensivarbeit stimmt also», so der Neo-Schaffhauser. Nun müsse man es schaffen, dass der Aufbau im Mittelfeld gelingt und nach vorne wieder mehr geht, weiss Andermatt. Denn auch er musste von der Seitenlinie aus feststellen, dass seine Mannen kaum offensive Akzente setzen konnten. Acht Schüsse, vier davon aufs Tor, klingt besser als es die Statistik vermuten lässt. Eine richtig gute Torchance fehlte während 90 Minuten im Spiel der Munotstädter. Das 0:0 war am Ende das korrekte Ergebnis, trotz erneut viel (ertraglosem) Schaffhauser Ballbesitz.

«Zu statisch»

Im mit 930 Zuschauern gefüllten Stadion Kleinfeld wurde schnell klar, dass sich das Challenge League-Schlusslicht Kriens vor allem auf das Verteidigen konzentrieren und nur mit einzelnen Nadelstichen den Torerfolg suchen würde. Dass sich die Schaffhauser mit solchen ultra-defensiven Spielweisen schwertun, hat die Vergangenheit schon des Öfteren gezeigt. Auch diesmal zog man ihnen damit den Zahn: «Kriens hat sicherlich sehr gut verteidigt. Aber wir haben auch zu wenig Bewegung in der Offensive, sind zu statisch, gehen zu wenig die Wege in die Räume. Das haben wir eigentlich die ganze Woche immer wieder angesprochen und müssen wir nun unbedingt verbessern», analysierte auch Andermatt. Dass seine Spieler erst in der 75. Spielminute zum ersten Eckball der Partie kamen – dieser blieb ungefährlich –, war etwas bezeichnend für den Auftritt.

Beste Schaffhauser Offensivaktion stellte ein Abschluss des jungen Fabio Fehrs, der im rechten Mittelfeld von Beginn weg ran durfte, zur Halbzeit dann aber zugunsten eines Zweiersturms durch Ivan Prtajin ersetzt wurde. In der 23. Spielminute scheiterte Fehr auf Zuspiel von Danilo Del Toro mit seinem Abschluss innerhalb des Sechzehners an Kriens-Keeper Joschua Neuenschwander. Es war eine Halbchance. In der zweiten Hälfte standen die Munotstädter dann noch etwas höher und wurden noch etwas offensiver. Nebst Prtajin kamen auch Robin Kalem und Agustin Gonzalez für die blass gebliebenen Maouche und Del Toro.

Doch Torchancen blieben Mangelware. Die mit Abstand beste gehörte Gastgeber Kriens: In der 58. Spielminute scheiterte der eine Zeigerumdrehung zuvor eingewechselte Mark Marleku aus fünf Metern am hervorragend agierenden Francesco Ruberto im Schaffhauser Gehäuse. Es war das einzige Mal, dass sich die sonst grundsolide Schaffhauser Verteidigung kurz übertölpeln liess. In der 90. Spielminute war dann alles angerichtet: Joaquin Ardaiz wurde am Strafraum gefoult, Francisco Rodriguez durfte zum spielentscheidenden Freistoss aus idealer Position antreten. Der Ball fand seinen Weg dann auch unter der Mauer durch, kam aber zu zentral auf Neuenschwander, als dass dieser sich hätte bezwingen lassen müssen. Es blieb beim torlosen Remis «Das Ziel waren natürlich die drei Punkte. Aber das sind nun die Momente, in welchen sich die Mannschaft weiterentwickeln muss», konstatierte Trainer Andermatt.

Während Kriens neu bei drei Punkte hält (zwei davon stammen von den Spielen gegen den FCS) und weiter abgeschlagen am Tabellenende steht, verweilen die Schaffhauser auf Rang sieben. Bezüglich Offensive kann es in einer Woche gegen Aufstiegsanwärter FC Vaduz nur besser werden. Dann hat man auch wieder einen Gegner, der mitspielt. Die Partie findet am nächsten Samstag um 18 Uhr statt.

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