FCS: Regionale Lösung im Visier, konkrete Gespräche mit Investor laufen

Daniel Koch | 
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So soll es bleiben: volle Ränge im Lipo-Park und spektakulärer Fussball des FCS (links Luca Tranquilli). Bild: Roger Albrecht

Nach dem Tod von Immobilienunternehmer und Clubbesitzer Aniello Fontana kamen viele Gerüchte auf. Jetzt äussert sich die Familie.

Am kommenden Mittwoch findet die Abdankungsfeier für den Schaffhauser Immobilienunternehmer und Besitzer des FC Schaffhausen, Aniello Fontana, im Schaffhauser Münster statt. Seit der Bekanntgabe der Todesnachricht jagten sich die Gerüchte. Denn Fontana hatte im Frühjahr bekannt gegeben, dass er den Club verkaufen möchte. Neben der Profimannschaft, die unter Trainer Boris Smiljanic vor dem Rückrundenstart den fünften Platz in der Challenge League belegt, gehört zum FCS-Paket, das ein möglicher Investor übernehmen müsste, auch das Stadion. Die Familie hält 90 Prozent der Stadionaktien, die restlichen 10 Prozent halten private Aktionäre.

Die Umkleidekabinen und die Räumlichkeiten im VIP-Bereich hat der FC Schaffhausen von der Firma Methabau aus Amriswil angemietet. Das Generalbauunternehmen ist auch Besitzer des Mantelteils, wo nicht nur der Namensgeber Lipo seinen Sitz hat, sondern auch die anderen Mieter. Durch die Medien geisterten bereits Übernahmemeldungen. Von deutschen Investoren war die Rede, die als Trainer den ehemaligen Schweizer internationalen Ciriaco Sforza installieren wollten.

Gespräche erst nach der Trauerfeier

«Zuerst einmal peilt man eine familiäre Lösung an. Das heisst, dass der Club im Sinne von Aniello Fontana weitergeführt wird», sagt Christian Stamm, der ad interim als Mediensprecher des Clubs und der Familie eingesprungen ist. Und ja, das bestätigte Marco Truckenbrod Fontana, der Vertreter der Familie im Verwaltungsrat des FC Schaffhausen, es würden Verhandlungen mit einem möglichen Investor geführt, was die zweite Zukunftsoption sei. Und zwar ziemlich konkrete. Doch wer der Investor sei, werde man nicht bekannt geben, solange die Verträge nicht unterschrieben seien. Wie Stamm erklärt, seien diese Planungen zwei von drei möglichen Optionen, die diskutiert würden.

Der dritte Planungsansatz betrifft eine regionale Lösung, die allerdings parallel zu den Verhandlungen mit dem Investor verfolgt werde. Erste Abklärungen laufen. «Bis zur Beerdigung werden aber keine Gespräche geführt. Danach stecken die Interessierten die Köpfe zusammen, um über Ideen und Lösungen zu reden», verrät Mediensprecher Stamm. Nach den Sportferien sind ausserdem Gespräche mit verschiedenen Wirtschaftsvertretern aus der Region Schaffhausen vorgesehen. Bereits stattgefunden haben erste Gespräche mit der Schaffhauser Regierung und einer Delegation des Schaffhauser Stadtrates. Hierbei ging es in erster Linie um den Austausch über die aktuell laufenden Gespräche rund um den FCS.

Sportlich geht es wie geplant weiter

Wie die Verantwortlichen der Familie Fontana weiter mitgeteilt haben, sei man darum bemüht, das sportliche Geschehen beim Challenge-League-Club wie geplant weiterzuführen. Das heisst, die Profis bereiten sich weiterhin intensiv auf den Rückrundenstart vor. Der findet am 2. Februar (17.30 Uhr) im Lipo-Park statt. Erster Liga-Gegner im Jahr 2019 wird der FC Chiasso sein. Das Spiel beginnt mit einer Gedenkminute zu Ehren des verstorbenen FCS-Präsidenten Aniello Fontana. Ausserdem wird ein Kondolenzbuch für die Fans am ersten Heimspiel bei der Gedenktafel im Lipo-Park aufgelegt werden.

Die Clubleitung selber arbeitet schon an der näheren Zukunft. Sicher ist, dass die laufende Saison finanziell abgesichert ist. Auch die nächste Spielzeit, die Saison 2019/20, bereitet der Club vor. So werden für das Lizenzierungsverfahren die nötigen Gespräch zügig angegangen und die von der Swiss Football League angeforderten Unterlagen und Nachweise vorbereitet. Das sei eine sehr komplexe Aufgabe, wie Marco Truckenbrod Fontana ausführt, weil der Club alle Anforderungen rund um die Spielstätte, die Infrastruktur oder die Bezahlung von Löhnen und Sozialabgaben nachweisen müsse. Doch das ist eher eine alljährlich wiederkehrende Routineaufgabe für die Clubverantwortlichen. Kommt noch hinzu, dass der Fussballclub in puncto Infrastruktur mit dem Lipo-Park keine Probleme hat. Die über 8000 Zuschauern Platz bietende Sportstätte ist noch immer eine der modernsten des Landes. Zudem hat der Club einen ausgezeichneten Ruf bei der Swiss Football League. Solange Aniello Fontana das Sagen hatte, traten selten einmal Probleme auf. In der Regel wurde dem FC Schaffhausen die Lizenz schon nach der ersten Lizenzierungsrunde erteilt, weil alle Vorgaben ohne Einschränkungen erfüllt waren. «Alle, die sich von Aniello Fontana verabschieden möchten, sind herzlich zur öffentlichen Trauerfeier am kommenden Mittwoch um 13.30 Uhr im Münster Schaffhausen eingeladen. Auf Trauerkleider bitten wir zu verzichten, auch das ist typisch für den Verstorbenen», teilt die Familie mit.

Am heutigen Samstag läuft von 13.00 bis 14.00 Uhr zu Ehren von Aniello Fontana eine Sondersendung auf Radio Munot. Studiogäste sind Marco Truckenbrod Fontana, Regierungsrat Christian Amsler, Christian Stübi und Andi Jucker, Ex-Radio-Munot-Sportchef.

 

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