Paradoxe Fifa-Strafen: Von falschen Getränken und Naziplakaten

Schaffhauser Nachrichten | 
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Die Disziplinarstrafen der Fifa irritieren.

Die Disziplinarstrafen der Fifa bei der WM in Russland irritieren - und sorgen für Kopfschütteln.

Die Disziplinarstrafen der Fifa bei der WM in Russland fallen höchst unterschiedlich aus. Die Urteile sind für Laien nicht ganz nachvollziehbar. Ein Plakat mit einem Code, der für «Heil Hitler» steht: 10'000 Franken Busse. Der Wunsch, einen deutschen Schiedsrichter vors Kriegsverbrechertribunal zu stellen: 5000 Franken. Falsche Getränke auf dem Spielfeld, die nicht von einem offiziellen Fifa-Sponsor stammen: 70'000 Franken. Die Diskrepanz im Strafenkatalog bei der WM sorgt für Kopfschütteln. Wie sind die Massnahmen des Weltverbands beim Turnier in Russland zu erklären und wie stehen sie im Einklang mit dem propagierten Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung?

Die Disziplinarkommission bestrafte am Donnerstag die Kroaten wegen eines Verstosses gegen die «Medien-und-Marketing-Regeln». Spieler hatten vor der Verlängerung im Achtelfinal gegen Dänemark «nicht autorisierte Produkte» auf dem Platz getrunken. Im Fernsehbild war ein Spieler mit einer Dose eines Energydrink-Herstellers zu sehen. Auch der schwedische Verband wurde zu einer Busse von 70 000 Franken verurteilt, weil Spieler nicht autorisierte Ausrüstung mit Markenlogos getragen hatten. Dazu bekam der kroatische Verband eine Warnung, weil Torwart Danijel Subasic «eine persönliche Botschaft» präsentiert hatte. Der Keeper zeigte nach dem Sieg im Elfmeterschiessen die Aufschrift «Forever», die Nummer 24 und ein Foto seines 2008 gestorbenen Jugendfreunds Hrvoje Custic auf einem Shirt. Dieses trägt Subasic in Gedenken an seinen ehemaligen Mitspieler seit zehn Jahren bei jedem Fussballspiel. (sda)

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