Die neue Stimme im Lipo Park gehört Moritz Meister

Ralph Denzel | 
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Der neue Stadionspeaker beim FC Schaffhausen. Bildmontage: opp/zvg

Die neue Stimme im Lipo Park gehört dem 18-jährigen Jestetter Moritz Meister. Wir haben mit ihm gesprochen – und uns eine Kostprobe geben lassen.

Was braucht es für einen Stadionsprecher, damit er die Menge begeistern kann? Leidenschaft, Fachwissen und ein Faible für den Verein, den er anfeuert. Die Fans des FC Schaffhausen hoffen all das bei Moritz Meister zu finden. Der 18-jährige Jestetter wird ab sofort die Nachfolge von Ronny Bien antreten und im Lipo Park die Spiele der Munotstädter kommentieren.

Moritz Meister im Interview.
Moritz Meister im Interview.

Es sind grosse Fusstapfen, in die er tritt, dass ist dem jungen Mann bewusst. «Das erste Mal am Mikrofon war schon etwas Besonderes», sagt er. Das ist wohl leicht untertrieben, denn: Seine Feuertaufe fand ausgerechnet am Spiel Schaffhausen gegen FC Vaduz statt – Sie erinnern sich: Das Spiel, bei dem der FC Schaffhausen erst in der Nachspielzeit einen eigentlich sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand gab. Hier können Sie die Ereignisse in unserem Ticker nochmal nachlesen.

Bei dem Spiel gab es mehrere Rote Karten gegen die Munotstädter und zwei Gegentore in der Nachspielzeit, das ganze wurde verfolgt von knapp 1‘000 Fans. Aufregung auf dem Spielfeld und eine laute Kulisse: Macht einen diese Vorstellung nicht nervös? Moritz Meister antwortet diplomatisch: «Noch nicht. Ich bin mir aber sicher, dass ich, sobald ich dann mein erstes eigenes Spiel kommentieren muss, ziemlich nervös sein werde.»

Was bei Moritz Meister anfangs der neuen Saison seinen Anfang nimmt, hat mit dem Derbysieg gegen Winterthur bei Ronny Bien am 21. Mai ein schönes Ende genommen, auch wenn der langjährige Stadionspeaker bei seinem Abschied zu kämpfen hatte. «Das ist, wie wenn eine lange Beziehung zu Ende geht», erinnert sich Bien an das letzte Spiel der Saison zurück. Gleichzeitig spüre er aber Erleichterung. «Ich habe jetzt Zeit für neue Projekte und eine grosse Belastung ist von mir abgefallen», so Bien. 

Im Interview: Der ehemalige Stadionsprecher Ronny Bien über seine Zeit beim FCS und die Gründe für seinen Abschied.

Seinem Nachfolger wünscht er, dass dieser am Mikrofon wie er die gute Stimmung an die Fans übertragen kann. Trotzdem solle der junge Moritz Meister genug Mut haben, seine eigenen Ideen miteinzubringen. Eines ist Ronny Bien aber ganz besonders wichtig: «Es wäre schon, wenn er während den Spielen weiter regionale Musik spielen lässt».

Grosse Unterstützung vom Sportverein

Wie kam Moritz Meister überhaupt zu diesem Posten? «Ein Freund von mir hat mich darauf aufmerksam gemacht.», erklärt der Gymnasiast.  Da er später gerne im Sportbereich arbeiten möchte, war diese Möglichkeit für ihn, diesem Ziel einen grossen Schritt näher zu kommen. Erfahrung brachte er zudem schon von seiner Arbeit beim SV Jestetten mit, bei dem er ebenfalls öfter am Mikrofon steht und die Spiele des deutschen Bezirksligisten kommentiert.

Da das Voting des FC Schaffhausen auch über Facebook ablief, war es für seinen «Heimatverein» zudem Ehrensache, ihren Stadionsprecher zu unterstützen. «Das hat mir mit Sicherheit auch sehr geholfen», so Moritz Meister.

Aber trotzdem lag die endgültige Entscheidung über die Nachfolge von Ronny Bien bei den Verantwortlichen des FC Schaffhausen. Moritz Meister konnte wohl auch diese überzeugt, denn sie schlossen sich dem Voting auf Facebook an.

«Als dann die E-Mail kam, dass ich es wirklich geschafft habe – da hat mich sehr gefreut und mir ist ein riesiger Stein vom Herzen gefallen», erinnert sich Moritz Meister.

Mit dem FC Schaffhausen aufgewachsen

Dabei ist es nicht nur die Tatsache, dass er seinen Traum von einer Mitarbeit in einem Fussballclub leben kann, sondern auch, dass er dies ausgerechnet beim FC Schaffhausen machen kann, denn: Seine Verbindung zum Challenge-League-Club geht weit zurück. «Ich stand schon auf der Breite sehr oft im Stadion und habe mir die Spiele des FCS angeschaut», erinnert er sich. Auch im Lipo Park ist er immer wieder zu Besuch gewesen und verfolgt die Spiele der Munotstädter. «Der FC Schaffhausen ist der grösste Anlaufpunkt im Fussball in unserer Region.»

So freut er sich auf das erste Mal, wenn er selbst dann am Mikrofon sitzt und laut «Hopp Schaffhuuse!» rufen kann.

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