Der FC Schaffhausen kann seine Fans doch noch begeistern

Daniel Zinser | 
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Der FC Schaffhausen zeigte am Ostersamstag gegen einen blassen FC Wohlen eine starke Reaktion auf die Niederlagen der letzten Wochen und siegte mit 4:0.

Der Aufruhr war gross als Aniello Fontana letzte Woche verkündete was er mit seinem FC Schaffhausen vorhat. Der Klub soll verkauft werden, die Partnerschaft mit dem Grasshoppers Club gekündigt werden und auf die neue Saison ein neuer Geschäftsführer sowie ein neuer Trainer eingestellt werden. Wer befürchtete, dies alles würde die Spieler von ihrem eigentlich Job ablenken, wurde am Samstagabend im Lipo Park eines Besseren belehrt. Gleich mit 4:0 schickte die Mannschaft von Boris Smiljanic den sich auf Abschiedstournee befindenden FC Wohlen nach Hause. Die Freiämter, die sich Ende Saison freiwillig aus der Challenge League zurückziehen, blieben 90 Minuten lang blass, während sich die Munotstädter spiel- und kombinationsfreudig zeigten. «Wir wissen, was wir zu tun haben, wir müssen auf dem Platz zeigen was wir können», erklärte Matchwinner Hélios Sessolo auf die Geschehnisse einer ereignisreichen Woche angesprochen nach dem Schlusspfiff. Rund eine Stunde zuvor hat er den FC Schaffhausen mit seinem Tor kurz vor der Halbzeitpause vorentscheidend mit 2:0 in Führung gebracht.  An zwei weiteren Toren war der Spielmacher, der eine sehr überzeugende Leistung ablieferte, direkt beteiligt.  Dementsprechend glücklich zeigte er sich auch über die gebotene Leistung.  «Dieser Sieg ist sehr wichtig für unsere Moral. Es ist schön, dass wir nach den letzten Wochen diese Reaktion zeigen konnten.»

Ein Sieg für die Moral

Der deutliche Sieg des FC Schaffhausen war in der Anfangsphase nicht unbedingt vorauszusehen. Der Heimmannschaft startetet zwar engagiert und mit viel Ballbesitz, hatte gegen einen schwachen FC Wohlen Mühe, gefährliche Torchancen zu kreieren. Das 1:0 durch den auffälligen Luca Tranquilli in der 21. Minute kam überraschend, war aber umso besser herausgespielt. Das Führungstor gab der Mannschaft, die sechs der letzten acht Spiele verloren hatte, Selbstvertrauen. 

«Der Sieg heute tat gut, für uns, die Fans und alle Verantwortlichen»

Selbstvertrauen hat nach den 90. Minuten von Samstagabend auch der Schaffhauser Toptorschütze Tunahan Cicek wieder genug. Nachdem er in der 33. Minute alleine vor Wohlen-Torhüter Flamur Tahiraj kläglich scheiterte, spielte er in der zweiten Hälfte seine Stärken eiskalt aus und erhöhte mit seinen Saisontoren 13 (61. Minute und 14 (86.) das Resultat auf 4:0.  Gut gelaunt stapfte er nach dem Schlusspfiff über den Herblinger Kunstrasen. «Der Sieg heute tat gut, für uns, die Fans und alle Verantwortlichen», so sein kurzes Fazit zum deutlichen Sieg.

Schmähgesänge gegen Boris Smiljanic

Die angesprochenen Fans hatten in den letzten Wochen wenig zu feiern. Umso enthusiastischer erfreuten sie sich an den vier Toren ihrer Lieblinge. Aus der Kurve waren jedoch auch Schmähgesänge zu hören. Gegen den in Ungnade verfallenen Partnerverein aus Zürich aber auch gegen Trainer Boris Smiljanic. Ob Letzterer die  Gesänge vernommen hat, ist unbekannt. Nach Spielschluss verzog er sich auf jeden Fall schnell in die Katakomben, während seine Spieler auf dem Rasen den Sieg feierten.

Beim FC Schaffhausen scheint es also zumindest kurzfristig wieder aufwärts zu gehen. Davon zeugt euch die Zuschauerzahl, die mit 720   über den Zahlen der letzten Wochen liegt. Ob der Aufwärtstrend anhält, wird sich am kommenden Samstag zeigen, dann steht das Derby in Winterthur auf dem Programm.

 

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