Routine, Spass und Verantwortung

Yassin Mikari ist 34 Jahre alt und so etwas wie der Papa für die jungen Spieler des FC Schaffhausen. Heute, beim Auftritt des Leaders in Aarau, ist seine Erfahrung wichtiger denn je.
«Wenn der Spass so bleibt wie jetzt und ich verletzungsfrei bleibe, kann ich sicher noch drei oder vier Jahre auf diesem Niveau weiterspielen», sagt Yassin Mikari. Neben Paulinho ist der routinierte Spieler, der von Trainer Murat Yakin als Aussenverteidiger oder auf der Aussenbahn eingesetzt werden kann, der zweitälteste Profi im Kader des FC Schaffhausen.
Bindeglied zwischen Jung und Alt
Heute im Duell gegen den FC Aarau (Anpfiff ist um 20 Uhr im Stadion Brügglifeld) ist der 18-fache tunesische Internationale wieder besonders gefragt. Der Routinier, der für Luzern, Winterthur, Grasshoppers und im Ausland für Souchaux gespielt hat, sieht sich als eine der Integrationsfiguren im Team. «Ich bin so etwas wie das Bindeglied zwischen den älteren und den jungen Spielern», erklärt der zweifache Familienvater, der in dieser Spielzeit bereits drei Tore erzielt hat. «Wenn die Jungen ein Problem haben, kommen sie zu mir. Ich helfe gerne und bringe meine Erfahrung mit ein. Auch Trainer Murat Yakin schätzt die menschlich kompetente Art seiner Nummer 29. Auch sportlich ist Mikari beim FCS angekommen. Nach seinem Abstecher in die tunesische Liga, der im ersten Jahr mit dem umjubelten Meistertitel endete, kam er im Winter wieder zurück in die Schweiz, wo er von Yakin zum FC Schaffhausen geholt wurde.
Ein Entscheid, der für beide Seiten zum Glückstreffer wurde. Nach den Wirrungen im zweiten Jahr beim Club Africain in Tunis blühte Mikari auf und fand wieder Spass am Fussball. «Die Rückrunde hat mir unheimlich viel Freude gemacht», sagt Mikari, der in zwölf Einsätzen in der Liga immerhin viermal traf. «Im Sommer habe ich noch nicht gewusst, wie es bei mir weitergeht.. Er ist geblieben. Und hat das nie bereut. Als erfahrener Profi ist Mikari beim FCS noch mehr gefordert, weil Captain Neitzke heute fehlen wird. Die Perspektiven bei seinem neuen Club seien gut, sagt Mikari. Die Mannschaft habe viel Potenzial. Ob das zum Meisterschaftsanwärter, wie da und dort zu lesen war, reicht, da ist Mikari skeptisch. Er wurde mit zwei verschiedenen Clubs Meister. «Es braucht dazu sehr viel. Da muss viel zusammenpassen in einer langen Meisterschaft und ein sehr guter Teamspirit vorhanden sein», sagt er.
Viel lieber konzentriert sich Mikari auf die heutige Aufgabe. «Es wird ein sehr harter Kampf werden. Aarau ist unter Druck.» Er und seine Kollegen müssen in erster Linie auf sich selbst schauen. «Wenn es uns dann gelingt, dass jeder seine Leistung abrufen kann, liegt auch ein gutes Resultat drin.» Das wiederum ist wichtig, um das nächste Problem, das Yassin Mikari ausgemacht hat, zu lösen. «Es ist so schade, dass zu unseren Spielen nur wenige Zuschauer kommen. Wir müssen schauen, dass wir mit guten Leistungen und guten Resultaten die Fans ins Stadion locken.» Da denkt einer mit. Im Sinne des Ganzen.